Theater in Stuttgart
Von Ulrich Alexander Boschwitz
Am 25. Juni 2025 lädt das Theater tri-bühne in Stuttgart zu einer ganz besonderen Aufführung ein: "Der Reisende" - ein Theaterstück von Ulrich Alexander Boschwitz, inszeniert von László Bagossy.
"Der Reisende" ist ein literarisches Kleinod, das erst vor wenigen Jahren in Deutschland entdeckt wurde. Geschrieben von Ulrich A. Boschwitz im Jahr 1938, aber erst 2017 auf Deutsch veröffentlicht, erzählt das Stück die Geschichte des jüdischen Kaufmanns Otto Silbermann, der sich Ende der 30er Jahre in einem von Nationalsozialismus und Antisemitismus geprägten Deutschland wiederfindet. Durch die Inszenierung von László Bagossy und der herausragenden Darbietung von Manuel Krstanovic als Otto Silbermann erwartet das Publikum eine dramatische und emotionale Erfahrung.
Die Handlung des Stücks zeigt auf beeindruckende Weise, wie schnell sich eine vertraute Umgebung in eine feindliche und lebensbedrohliche Situation verwandeln kann. Otto Silbermann irrt durch Züge, Bahnsteige und Bahnhofsrestaurants, begegnet Flüchtlingen, Nazis, guten und schlechten Menschen und muss in einer Welt voller Ungewissheit und Bedrohung ums Überleben kämpfen.
Das Theater tri-bühne in Stuttgart ist bekannt für seine qualitativ hochwertigen Inszenierungen und sein vielfältiges Programm. Die barrierefreie Location bietet Theaterstücken, Konzerten und anderen kulturellen Veranstaltungen eine Bühne und schafft so eine einladende Atmosphäre für Kunstliebhaber aller Art.
Für weitere Informationen und Tickets besuchen Sie die Website des Theater Tri-Bühne.
Erleben Sie einen Abend voller literarischer, theatraler und multimedialer Entdeckungen mit "Der Reisende" im Theater Tri-Bühne - eine Vorstellung, die Sie noch lange in Erinnerung behalten werden!
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Veranstaltet durch
Theater tri-bühne
Weitere Informationen
www.tri-buehne.detwotickets bedankt sich für die Zusammenarbeit. Pressetext und -foto mit Genehmigung von Theater tri-bühne. © liegen bei den Urhebern. Foto: Laura Kifferle
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Die Inszenierung von "Der Reisende" von Ulrich A. Boschwitz unter Regie von Laszlo Bagossy, gespielt von Schauspieler Manuel Krstanovic war überzeugend und großartig in der Darstellung der unterschiedlichen Charaktere. Der Schauspieler verkörperte vor wechselnden Kulissen in Zügen, Bahnhöfen, Hotels und Privatwohnungen mehrere Personen gleichzeitig in einer Person. Besonders beeindruckend war seine Beherrschung nicht nur der hochdeutschen Sprache, sondern auch des sächsischen, des Berliner und des schwäbischen Dialektes, durch die die Personen der im 2. Weltkrieg stattgefundenen massiven Denunzierung und Verfolgung von Juden voneinander unterschieden werden konnten, ohne weitere Schauspieler für deren Rollen zu benötigen. Die Dramatik der plötzlichen und willkürlichen Ausgrenzung von der Gesellschaft, die ständige Angst vor dem Erkanntwerden und der Deportation überschatten in dem Stück alle beruflichen und privaten Pläne des Protagonisten und treiben ihn in totale Resignation und Verzweiflung, die ihn letzten Endes alles verlieren lassen, was er je besaß und ihn trotz aller Gegenwehr in den Tod treiben. Ein sehr eindrucksvolles, traurig und nachdenklich machendes Theaterstück über Vorurteile gegenüber Minderheiten, Rassenwahn und Überheblichkeit der "Herrschenden" im Nationalsozialismus.
Es war ein wunderschöner Abend eine sehr gute Inszenierung. Wir waren sehr begeistert. Auch dieses kleine Theater ist sehr heimelig
Frida - Viva la Vida! diese Vorstellung mit all ihren emotionalen Widersprüchen verkörperte in meinen Augen eine äußerst toxische, mit Demütigungen und körperlichen Übergriffen einerseits und scheinbar reumütiger Liebes-Rückkehr der beiden im künstlerischen Bereich tätigen Protagonisten andererseits verbundene eheliche Zwangsgemeinschaft, die lediglich aufgrund fehlender Alternativen und einer zumindest ähnlichen beruflichen Zielsetzung bis zum Ende notgedrungen beibehalten, jedoch völlig ungenügend in Frage gestellt wird. Ob sich der Titel des Theaterstücks, der ja eher Assoziationen an die erfreulichen Momente des Lebens und Unbeschwertheit weckt, mit dem mehrmaligen Fremdgehen der von zwei Schauspielerinnen wechselweise in Gestalt der Frida gespielten Hauptfigur und der teilweise sehr intimen Verächtlichmachung der angeblichen körperlichen Nachteile des Ehemanns Diego (der seinerseits auch außereheliche Affären unterhält) deckt, mag dahingestellt bleiben. Auch dass ein schwerer Unfall zwischen einem Bus und einer Straßenbahn, die Frida gleich zu Anfang des Stückes als junge Fraub zur dauerhaft körperlich beeinträchtigten Person macht, diese dazu gebracht haben könnte, chaotische und oberflächliche Beziehungen zu Männern für ihre eigene Selbstbestätigung geradezu zwanghaft zu suchen, die weder sie noch den gehörnten Ehemann wirklich erfüllten, wird psychologisch nicht hinterfragt. Was jedoch von den Schauspielern sehr gut dargestellt wurde, ist genau dieser emotionale Spagat zwischen Begehren auf der einen und der Einsicht auf der anderen Seite, dass die Liebesbeziehung unter den genannten widrigen Umständen trotz aller gegenteiligen Beteuerungen der Darsteller niemals eine tatsächliche sein oder werden kann, sondern lediglich eine berufsbedingt zweckgebundene Liaison. Der ständige Wechsel zwischen negativen Gefühlen, Wutausbrüchen, gegenseitigen Körperverletzungen, Anschuldigungen, Liebesbezeugungen und Anpassung wird jedenfalls von den drei Protagonisten sehr temperamentvoll und glaubwürdig gespielt, wie es auch bei echten Ehe-Zerrüttungen vor der endgültigen Trennung oder Scheidung häufig der Fall ist.