Comedy in München
Alle machen, keiner tut was
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Veranstaltet durch
lachundschiess veranstaltungs-gmbh
twotickets bedankt sich für die Zusammenarbeit. Pressetext und -foto mit Genehmigung von lachundschiess veranstaltungs-gmbh. © liegen bei den Urhebern.
Für diese Veranstaltungen gibt es
In seiner gewohnten Manier spannt Christian Springer einen ethischen Exkurs über die Werte in dieser unserer Bananenrepublik - und kommt auf ein heikles palliativmedizinisches Thema zu sprechen, das viele in der Ü-50-Generation betrifft - den Blutdruckwert. Daneben bringt er viele Anekdoten aus seinem Leben, von denen man ihm sogar abnimmt, dass sie wahr sind, nämlich dass es ihm als junger Student missglückt ist, Franz Josef mit zwei Eiern zu treffen, dass er aber trotzdem darob von ihm größeren Ärger bekommen hat. So kommt er auch auf die Themen Mut und Zivilcourage zu sprechen, und dass wir (dank dem zwischenzeitlichen Ableben diverser Schwerpolitiker) heute im internationalen Vergleich sogar eine relativ gut ausgeprägte Meinungsfreiheit in Deutschland haben. Positiv ist auch anzumerken, dass er trotz seiner Münchner Herkunft und ausgeprägtem Dialekt eine ansatzweise immer noch kritische Haltung zur CSU hat - und über Dinge aufklärt, die man in Politik und Presse gerne vertuscht.
Die beiden Moderatoren Frank Klötgen und Stefan Erz haben den Abend kurzweilig gestaltet. Jeder der drei Gäste (Kabarettistin, Liedermacher, Buchautor) waren auf ihre Weise super und sehr unterhaltsam. Auch die eigenen Beiträge mit Musik/Gesang sowie einem vorgezogenen Jahresrückblick (Januar 2025 - kaum zu glauben, was da alles geschehen war) waren wunderbar und gut eingestreut. Weiter so, wir kommen wieder.
Die Lach- und Schießgesellschaft wurde ja nach über 50 Jahren komplett umgebaut, etwas gewöhnungsbedürftig, die Bühne jetzt auf der anderen Seite des Raumes - ein paar Requisiten wie die Ahnengalerie der Gründerväter und -mütter an der Wand hätte man aber beibehalten sollen. Ecco Meineke war allerdings noch ganz der Alte, ein Kabarett-Urgestein, der wild von einem Punkt zum anderen springt, seltsame Figuren erfindet, auch das Thema Politik nicht ganz auslässt und sich in seinem aktuellen Programm schwerpunktmäßig zu dem Thema Zukunft unserer Bananenrepublik und der Menschheit im Allgemeinen nachdenklich befasst. Dass André Hartmann, der ihn moderiert und angekündigt hat, jetzt kultureller Leiter der Lach und Schieß ist, wusste ich noch nicht, das hat dem Ganzen aber einen passenden Rahmen gegeben. Schön, dass diese Institution nach langer Pause wieder zum Leben erweckt wurde.