Theater in Leipzig

89/90

So. 29.10.17 18:00

Nach dem Roman von Peter Richter

3 x 2 Freikarten

Man
kann wirklich nicht sagen, dass wir keinen Spaß gehabt hätten im
letzten Sommer des Sozialismus, jedenfalls gilt das für S., mich und
alle, die sich nachts im Freibad trafen.

Sie sind der letzte
Jahrgang, der noch alles erleben darf im Herbst der DDR: eben jene
erotisch-spielerischen Freibadnächte, die Kontrollen durch die
Polizisten im öffentlichen Raum, die Konzerte im FDJ-Jugendklub oder in
der Jungen Gemeinde, wo ein Hippie mit wachsamem Blick Suppe kocht für
die Punks und ihre Pfarrerstöchter.
Sie sind auch die Letzten, die
noch die „vormilitärische Ausbildung“ genossen. Und sie sind die Ersten,
die das dort Erlernte im Herbst 89 gegen die Staatsmacht anwenden. Und
schließlich gegeneinander. Denn was bleibt einem, wenn die Freundin eine
gläubige Kommunistin ist und die Kumpels aus dem Freibad zu Neonazis
werden?

Aus der Sicht eines damals Sechzehnjährigen beschreibt
Peter Richter in seinem Roman „89/90“ die chaotischen Zustände zur
Wendezeit. Von der Unschuld des letzten Sommers in einem Dresdner
Freibad bis zu den Straßenschlachten rund um die deutsche Einheit. Einer
Zeit der Umwälzung, in der überraschenderweise ganz offen viele
Grundlagen für die gegenwärtigen Stimmungen und Verwerfungen der
deutschen Gesellschaft liegen.
„Das knappe Jahr zwischen Mauerfall
und Beitritt war vielleicht nicht nur das beste Jahr der DDR, sondern
auch das folgenreichste der Bundesrepublik. Es ist der Nullpunkt, von
dem aus man sich noch einmal anschauen kann, wie alles Mögliche auch
hätte anders laufen können. Es ist das Jahr, in dem ein beträchtlicher
Teil Deutschlands sich im Zustand einer echten Anarchie befindet. Mit
allen Herrlichkeiten, die so etwas mit sich bringt. Und mit allem
Horror. Wer da nicht noch einmal genauer hinschauen will, der
interessiert sich auch für seine Gegenwart nicht.“ Peter Richter

Peter
Richter, 1973 in Dresden geboren, begann zunächst eine Druckerlehre und
studierte dann in Hamburg und Madrid Kunstgeschichte. Danach arbeitete
er beim Deutschlandfunk in Köln, beim Deutschlandradio Berlin und als
Redakteur und Kolumnist im Feuilleton der Frankfurter Allgemeinen
Sonntagszeitung. Seit Sommer 2012 ist Peter Richter Kulturkorrespondent
der Süddeutschen Zeitung in New York. Als Buchautor wurde er mit Titeln
wie „Blühende Landschaften“ und „Deutsches Haus“ bekannt. „89/90“ ist
sein erster Roman.


Spielort:
Große Bühne


Tickets:
ab 13,00 €


Weitere Informationen unter:
http://www.schauspiel-leipzig.de/service/


Foto: © Rolf Arnold

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Veranstaltet durch

Schauspiel Leipzig

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