Oder: Du verdienst deinen Krieg (Eight Soldiers Moonsick)

Eight Soldiers Moonsick Ich bin immer noch etwas platt. Der Theaterraum ist zweigeteilt, die eine Seite darf vom Publikum besetzt werden, der untere Teil und die andere Seite sind Bühne. Linksseitig an der Wand läuft die ganze Zeit eine englische Übersetzung. Ich hatte mich in die erste Reihe gesetzt, kann ich nicht empfehlen, ich glaube, das man in zweiter oder dritter Reihe einen besseren Eindruck gewinnt. Die vier Schauspielerinnen sind beeindruckend. Es geht um acht achtzehnjährige Frauen (Mädchen/ mit allen spätpubertären Problemen) die von ihren Väteren nicht zum Kriegsdienst gezwungen werden, weil eingezogen, gleichwohl endet das Schauspiel mit der Frage, warum die Eltern dies nicht verhindert haben. Im Lager bekommen sie einen Zeltteil zugewiesen mit jeweils Bett, kaputtem Gewehr und der Militärwäsche. Hier zum Beispiel war der amüsante Teil des Abends, die Schauspielerinnen verwandelten das Mädchenabteil innerhalb des Zeitraumes von zwei Jahren Dienstzeit in einen witzigen, mädchentypischen Bereich. Letztendlich ging es, denke ich, um die Nutzlosigkeit von Krieg überhaupt, festgemacht an diesen acht jungen Damen. Stellenweise sehr drastisch dargestellt, ich glaube die vier Schauspielerinnen hatten hinterher so manchen blauen Fleck. Ich selber bin in eine Falle getappt, allerdings nicht nur ich, als eine Schauspielerin mehrfach für Applaus bat für die kriegerischen Sterbeleistungen der acht Frauen. Sie forderte den Applaus mehrfach, enrgisch, und ca. 10 Zuschauer haben geklatscht. Ein bißchen schäme ich mich, aber ich werde es überleben. Also als Tip an zukünftige Zuschauer, geklatscht wird erst zum Schluß. Ein toller Abend, tolle Schauspielerinnen, aber ein Abend der zumindest mich noch länger beschäftigen wird, insofern haben die Schauspielerinnen, und natürlich der Regisseur, zumindest bei mir, etwas bewegt. Danke! Aber der Abend ist auch für die Zuschauer anstrengend, gut so.