Show in Berlin

Midnight (Performance)

Mo. 07.03.16 20:00

von Lynsey Peisinger und Tilman Hecker

3 x 2 Freikarten

Mit den Augen Mozart hören? Natürlich geht das! Denn für Tilman Hecker und Lynsey Peisinger liegen die ungebrochene Aktualität und Popularität des genialen Österreichers nicht in erster Linie in den apollinischen Melodien, sondern in der Struktur seiner Kompositionen selbst, denen ein hochdramatisches Timing innewohnt. Aus dieser Annahme haben der Regisseur Hecker und die Choreografin/Performerin Peisinger eine installative Performance entwickelt, die in einer Kombination aus Klangkunst, Tanztheater und experimentellem Musiktheater das letzte Klavierkonzert, zwei Konzertarien und ein Lied von Wolfgang Amadeus Mozart visualisiert.


Dafür nähern sie sich den Partituren der Werke und nutzen deren kompositorische Strukturen als Grundlage für das Geschehen auf der Bühne. Mozarts Musik wird nicht zu hören, sondern zu sehen sein: Streicher, Bläser, Klavier und Gesang werden durch theatrale Elemente - Licht, Video und drei Performer - ersetzt. Die Melodien verschwinden, doch das kompositorische Timing bleibt.


Ein Video der zuvor in Aufsicht gefilmten Performance wird auf eine Leinwand projiziert, die die gleiche Größe wie die Bühnengrundfläche hat. Das Video läuft rückwärts, am Anfang der Performance ist ihr Ende und am Ende ihr Anfang zu sehen. Die Projektion erzeugt für das Publikum aus dem Spiel der Performer auf der realen Bühne eine zweite, frontale Sicht des Geschehens. Beide Spielebenen werden kontinuierlich unterbrochen: Das Licht auf der Bühne geht an und aus, das Video stoppt und läuft dann weiter. Innerhalb dieser optischen Struktur bewegen sich die Performer in der gleichen Unregelmäßigkeit; die Bewegung setzt fortwährend aus.

Der Transfer der musikalischen Stimmen in Bewegung – ihre Überschneidungen, wechselseitigen Verstärkungen, ihre Leerstellen, ihr Timing – gibt Auskunft über Möglichkeiten und Unmöglichkeiten des zeitgenössischen Subjekts und ermöglicht zugleich einen vollkommen neuen Blick auf Mozarts Kompositionen.


Aber MIDNIGHT ist keineswegs eine stumme Performance. Der Sounddesigner und Komponist Arno Kraehahn hat ein Soundscape geschaffen, das auf die strukturellen Vorgaben von Mozarts Partitur reagiert. Kraehahn belegte alle Bühnenaktionen – Video, Licht, Bewegung der Performer – mit einem spezifischen begleitenden Klang, der jeweils einen markanten Start- und Endpunkt hat. Z.B. werden die Bühnengeräusche (u.a. durch die Bewegungen der Tänzer) gemeinsam mit dem Video rückwärts abgespielt und mit denen des Live-Geschehens übereinandergelegt. So unterstützt der Klang die Wahrnehmung der strukturellen Vorgaben der Kompositionen.



MIDNIGHT
ist ein Experiment, das die Strukturen moderner Subjektivität
untersucht. Es arbeitet an der Erweiterung des Musikbegriffs und
verfolgt damit ein Konzept in der Tradition von John Cage, der das
eigentlich ästhetische und künstlerische Moment im Zuschauen und
Zuhören selbst verortete. Es geht also nicht darum, einfach eine
Konfiguration, eine Narration oder eine Behauptung auf die
musikalische Struktur aufzusetzen, sondern einen ästhetischen
Assoziationsraum zu schaffen, in dem die einzelnen Elemente der
Performance immer wieder Anlass geben zu Prozessen der Sinnbildung.


Tickets:
18,00 € | erm. 14,00 €


Weitere Informationen unter:
www.radialsystem.de

Tickets

18.00 €

Veranstaltet durch

k3 Berlin

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