Stabat mater / Fauré-Requiem

Kaum eine textliche Vorlage vermag es, das mittelalterliche Schmerzgedicht „Stabat Mater dolorosa“ an Intensität zu übertreffen. Nach dem 2. Vatikanischen Konzil aus der Liturgie entfernt, bleibt das Thema der Schmerzensmutter Maria länger in der katholischen Kirche verankert. Befremdlich wirkt das auf manchen protestantischen Gläubigen.

Der bekannte Potsdamer Komponist Gisbert Näther wagt, sich in seiner neuen Komposition ganz persönlich diesem allgemein gültigen Inhalt zu stellen und dem Zuhörer Wege der Assoziation zu ermöglichen“.
Ähnlich persönlich, lange vor dem besagten Vatikanischen Konzil, verzichtete Gabriel Fauré in seinem Requiem auf die dramatisierende Sequenza „Dies Irae“. Auf dem Weg zum abschließenden „In Paradisum“ gestaltete er dennoch eine expressive Totenmesse in bester französischer Klangfarbigkeit.

Programm:
Gisbert Näther: Stabat mater (Uraufführung)
Gabriel Fauré: Requiem op. 48

Mitwirkende:
Yvonne Friedli Sopran
Haakon Schaub Bariton
Jakub Sawicki Orgel
Sinfonischer Chor der Singakademie Potsdam
Berliner Lehrerchor
Neues Kammerorchester Potsdam
Leitung: Thomas Hennig

VOCALISE 2015 - Potsdamer Vocalfestival

„Das Fremde in uns“ heißt das diesjährige Motto des  VOCALISE-Vocalfestivals, mit dem wir den Blick nicht auf Andere sondern auf uns werfen – auf unsere Kultur,  die wir sehr schätzen! Aus Athen stammt unsere Demokratie, aus Rom unsere Schrift, aus Jerusalem unsere Religion und aus der ganzen Welt die Vielfalt des Gemüses auf unserem Tisch und dennoch bleibt uns – Weltmeistern des Exportes! – eine Restangst vor  dem Fremden…

Aber nicht nur extern, sondern auch intern begleitet  das Fremde unser Leben. Manch moralische Einstellung, politische Überzeugung und ästhetische Norm, die noch unlängst uns und unsere Vorfahren definierte, ist uns ziemlich fremd geworden. Sind wir fremdgegangen? Unsere Hochkultur kann aber nicht nur von Zeitgenössischem leben und wir können uns nicht nur von der Popkultur ernähren. So sind wir „verdammt“ mit dem Fremden in uns zu leben, ja, uns ständig mit ihm auseinanderzusetzen.

Spuren dieser Entwicklung finden sich auch in unserem musikalischen Erbe. Mit bewährten und auch mit manch neueren Kompositionen zwischen Genres der Unterhaltungs- und der Ernsten Musik, gestaltet sich das Programm zum 15. Potsdamer Vocalfestival. Aufbewahren oder erneuern – konservativ oder innovativ … Erleben Sie mit uns Chancen, Risiken und Nebenwirkungen … ganz locker ohne Ihren Arzt oder Apotheker!

Ihr Ud Joffe (Künstlerischer Leiter)

Tickets:
20,00 € | erm. 15,00 € (PK 1)
15,00 € | erm. 10,00 € (PK 2)

Weitere Informationen unter:
www.vocalise.de