Galerien & Ausstellungen in Berlin

Homosexualität_en

Fr. 06.11.15 14:00 - Fr. 06.11.15 18:00

Schwules Museum Berlin

3 x 2 Freikarten

Eine Ausstellung des Schwulen Museums* und des Deutschen Historischen Museums, die gemeinsam von der Kulturstiftung des Bundes und der Kulturstiftung der Länder gefördert ist.


Mit der Ausstellung "Homosexualität_en" präsentieren
das Schwule Museum* und das Deutsche Historische Museum erstmals eine
umfassende Schau zu Geschichte, Politik und Kultur der Homosexualität.
Auf insgesamt 1.600 Quadratmetern werden der gesellschaftliche Umgang
mit Homosexualität unter Aspekten sozialer, juristischer und
wissenschaftlicher Repression und die schrittweise Emanzipation seit dem
späten 19. Jahrhundert bis in die Gegenwart thematisiert. Die gemeinsam
von der Kulturstiftung des Bundes und der Kulturstiftung der Länder
geförderte Ausstellung findet vom 26. Juni bis 1. Dezember 2015 im
Schwulen Museum* und im Deutschen Historischen Museum statt. Beide
Einrichtungen nehmen den fortwährenden, weltweit geführten Diskurs um
die Gleichberechtigung Homosexueller zum Anlass, mit dieser Ausstellung
ein sowohl gesellschaftlich als auch politisch aktuelles Thema in die
Mitte der Gesellschaft zu tragen.


Eine Ausstellung an zwei Standorten


Im Fokus des Ausstellungsteils im DHM steht die
historische Entwicklung in den Bereichen Gesellschaft, Politik, Kunst,
Recht und Wissenschaften seit der "Entdeckung" der Homosexualität Mitte
des 19. Jahrhunderts. Der Ausstellungsteil im Schwulen Museum* widmet
sich mit zeitgenössischen künstlerischen Positionen Gegenwart und
Zukunft der Geschlechterordnung und der Sexualitäten.


Fülle an Materialien


Die Geschichte und Kultur homosexueller Menschen
führen im öffentlichen Gedächtnis bisher ein Schattendasein. Die
Ausstellung "Homosexualität_en" bietet mit einer eindrucksvollen Fülle
von Materialien, Formaten und Medien einer breiten Öffentlichkeit einen
Einblick in ihre differenzierte und facettenreiche Geschichte. Sie
würdigt damit die kulturhistorische Leistung der homosexuellen
Emanzipation, die das gesellschaftliche Verständnis von geschlechtlicher
Identität verändert hat. Homosexuelle Kulturen und Lebensentwürfe haben
das Bewusstsein für die Begrenztheit der tradierten Geschlechterordnung
geschärft und die Anerkennung der Vielfalt von alternativen
Lebensmodellen befördert. Die Ausstellung durchkreuzt die übliche
Wahrnehmung, Homosexuelle mit schwulen Männern gleichzusetzen. Sie rückt
vielmehr die wesentliche Rolle lesbischer Aktivist_innen zu dieser
Entwicklung in den Fokus.


Bemühen sexuelle und geschlechtliche "Abweichungen" zu "heilen"


In zehn Kapiteln wird die Geschichte der
Homosexualität_en bis in die Gegenwart nachgezeichnet. Die Ausstellung
zeigt, wie gleichgeschlechtliche Sexualität und nonkonforme
Geschlechtsidentitäten von der Gesetzgebung kriminalisiert, von der
Medizin pathologisiert und gesellschaftlich ausgegrenzt wurden. Zu sehen
ist z.B. ein Exemplar der ersten reichseinheitlich geltenden weltlichen
Strafvorschrift "Constitutio Criminalis Carolina" aus der Mitte des 16.
Jahrhunderts, die im Rückgriff auf religiöse Traditionen sexuelle
Handlungen "wider die Natur" von Frauen wie Männern mit dem "Feuertod"
bestrafte. Auch der handschriftliche Brief des Schriftstellers Karl
Maria Kertbeny von 1868 wird zu sehen sein, in dem erstmals die Begriffe
homosexual und heterosexual verwendet wurden. Seit Beginn der
wissenschaftlichen Beschäftigung mit Sexualität markierte Homosexualität
die Abweichung vom "Normalen". So illustriert die Ausstellung das
Bemühen von Medizin und Psychologie, sexuelle und geschlechtliche
"Abweichungen" zu diagnostizieren und  zu "heilen". Im Gegenzug zeigt
sie auch, mit welchen Modellen Wissenschaftler_innen wie Karl Heinrich
Ulrichs, Magnus Hirschfeld oder Judith Butler versuchten und versuchen,
ein Verständnis für sexuelle und geschlechtliche Vielfalt zu etablieren.


Lesben- und Schwulenbewegung


Ein Kernbereich der Ausstellung widmet sich der
Lesben- und Schwulenbewegung, insbesondere seit der gesetzlichen
Liberalisierung ab den 1960er-Jahren mit einer Fülle von
unterschiedlichen Exponaten. Zu sehen sind Flugblätter,
Pressematerialien, Plakate, Fotografien, Videos und Objekte wie z.B.
eine im Original erhaltene Aufklärungsbroschüre der ersten homosexuellen
Bürgerrechtsorganisation "Wissenschaftlich humanitäres Komitee" (WhK)
aus dem Jahr 1901, das Drehbuch von "Coming Out" (1989), dem ersten und
letzten offiziellen Film zur Homosexualität in der DDR oder
Filmaufnahmen des "Mösenmobils" auf dem Berliner CSD 1998.


Aktuelle Debatten


Schließlich versucht die Ausstellung gegenwärtige
Debatten darzustellen  und nach der Zukunft der Geschlechterordnung und
der Sexualitäten zu fragen. Sie zeigt auf, wie heute neue Bündnisse  von
trans*, inter* und queer-feministischen Akteur_innen die
gesellschaftliche Anerkennung sexueller und geschlechtlicher Vielfalt
vorantreiben. Neben den historischen Entwicklungslinien präsentiert die
Ausstellung eine Fülle von subjektiven Erfahrungen: Ein Kapitel widmet
sich sehr persönlichen Geschichten des "Coming Out",  ein anderes
beleuchtet den Übergang vom Privaten zum Politischen, indem Codes in
Kleidung, Style und Verhalten gezeigt werden, die sich vom
Erkennungszeichen unter Gleichgesinnten zu offensiven Manifestationen in
der Öffentlichkeit wandelten.


Internationale zeitgenössische Künstler_innen


Ausgewählte Positionen zeitgenössischer
Künstler_innen kommentieren auf vielfältige Weise die Themen der
Ausstellung. Darunter sind Werke von Monica Bonvicini, Louise Bourgeois,
Heather Cassils, Michael Elmgreen & Ingar Dragset, Nicole Eisenman,
Katarzyna Kozyra, Tamara de Lempicka, Lee Lozano, Jeanne Mammen, Zanele
Muholi, Henrik Olesen, Sturtevant, Sam Taylor-Johnson und Andy Warhol.


Archive und private Initiativen


Die meisten der  Exponate verdanken sich privaten
Initiativen, die ihre Sammlungen in Archive wie dem Lesbenarchiv
Spinnboden, den feministischen Archiven FFBIZ und Grauzone, dem Kölner
Frauenmediaturm oder dem Archiv des Schwulen Museums* übergeben haben.
Damit wirft diese von der Kulturstiftung des Bundes und der
Kulturstiftung der Länder maßgeblich finanzierte Ausstellung die
grundsätzliche Frage auf, wie das Thema "Homosexualität_en" zukünftig in
Museen und Archiven angemessen repräsentiert und dargestellt  werden
kann.


Die Ausstellung wurde kuratiert von Dr. Birgit
Bosold, Dr. Dorothée Brill,  Detlef Weitz unter wissenschaftlicher
Mitarbeit von Dr. Sarah Bornhorst, Noemi Molitor und Kristine Schmidt.


Ausstellungsdauer:
26. Juni 2015


- 01. Dezember 2015


Öffnungszeiten:
So, Mo, Mi, Fr 14 bis 18 Uhr
Sa 14 bis 19 Uhr


NEU Langer Donnerstag: 14 bis 20 Uhr geöffnet


Tickets:
7,50 Euro (4 Euro ermäßigt)


Mehr Informationen & Tickets unter:
www.schwulesmuseum.de

Bild: Homage to Benglis,
part of the larger body of work CUTS, ©Heather Cassils and Robin
Black 2011

Tickets

7.50 €

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twotickets.de bedankt sich für die Zusammenarbeit. Pressetext und -foto mit Genehmigung von Das Schwule Museum in Berlin e.V.. © liegen bei den Urhebern.

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