Kloster Schinna
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Klosterstraße

31592 Stolzenau

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Beschreibung

Das Kloster ist eine Stiftung des Grafen Wilbrand I. von Loccum-Hallermund auf dessen Besitzungen westlich der Weser aus dem Jahr 1148. Wilbrand war ein Sohn des Grafen Burchard von Loccum (de Lucca), der als Graf von Friesland amtierte. Da die Abtei unmittelbar an der Weser liegt, ist es wahrscheinlich, dass Wilbrand sich außer einer Seelenheilstiftung einen Stützpunkt auf dem Wege zu seinen friesischen Besitzungen schaffen wollte. Die Weihe erfolgte 1153 dem Heiligen Vitus und 1155 wurde es vom Bischof von Minden, Werner aus Bückeburg, bestätigt. 1234 werden im Kloster sieben Mönche urkundlich erwähnt, wobei der Konvent möglicherweise größer war. Im Jahre 1466 schloss sich das Kloster der Bursfelder Kongregation an und seit dem Anschluss hatten die Grafen von Hoya das Kirchenpatronat inne. Unter dem Druck von Graf Erich von Hoya musste das Kloster im ersten Drittel des 16. Jahrhunderts auf die Verfügung über seine Ländereien verzichten. Es erging auch ein Verbot zur Aufnahme von Novizen, so dass der Niedergang des Klosters vorprogrammiert war. Als der Abt Friedrich von Soltau 1537 verstarb, wollte der Graf das Kloster säkularisieren lassen. Das Generalkapitel der Bursfelder Kongregation verhinderte dies. Die Reformation setzte sich in Schinna mit der Ernennung eines lutherischen Pfarrers 1542 durch, als der Konvent nur noch aus fünf Mitgliedern bestand. Nach dem Erlöschen des Geschlechts der Grafen von Hoya 1582 wurde das Kloster verpachtet und später als Vorwerk des Amtes Stolzenau genutzt. 1876 wurde das Kloster endgültig aufgelöst durch die Umwandlung in eine staatliche Domäne.