Kirche St. Maria vom Hl. Rosenkranz
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Wiesenstr. 5

29614 Soltau

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Beschreibung

Ganz weit zurück reicht der Ursprung der katholischen Kirche in Soltau. Bereits ab 1197 ist von einer Pfarrei die Rede, schon 1408 wird eine „Kirche der Jungfrau Maria in Soltau“ erwähnt.

Die jüngere Geschichte der Pfarrgemeinde beginnt Ende des 19. Jahrhunderts. Auf Schloss Kettenburg bei Visselhövede war ein Hausgeistlicher tätig, der als Seelsorger die Betreuung der weit verstreut wohnenden wenigen Katholiken im heutigen Landkreis Heidekreis übernommen hatte. Direkt in Soltau wurden im Jahre 1901 in einer Gartenlaube in der Wilhelmstraße  die ersten Gottesdienste gefeiert. Im Jahre 1902 wurde in Soltau eine „Missionsstation“ errichtet, die erst im Jahre 1956 zur Kuratiegemeinde und schließlich am 1. Januar 1962 zur selbstständigen Pfarrgemeinde erhoben wurde.

Die Zahl der Katholiken wuchs, weil viele polnische Saisonarbeiter in die Gegend kamen und in Soltau die „Offiziers- und Reitschule“ errichtet worden war.

Im Jahr 1912 wandten sich die Soltauer Katholiken an Bischof Bertram und baten um den Bau einer kleinen Kapelle. Der Bischof autorisierte den Kauf eines Grundstückes an der Wiesenstraße auf den Namen des Bischöflichen Stuhls.

Im Jahre 1914 wurde der Grundstein für die St.-Marien-Kirche gelegt, die ein Jahr später, am 11. Oktober 1915, geweiht wurde.

In den 1930er Jahren fiel der Pfarrei Soltau die Aufgabe zu, auch die Walsroder Katholiken seelsorgerisch zu betreuen. Auch für die katholischen Arbeiter der Firma Wolff & Co. in Bomlitz wurden Gottesdienste gefeiert.

In den Nachkriegsjahren vervielfältigte sich die Zahl der Katholiken in Soltau durch den Zustrom von Flüchtlingen, hauptsächlich aus Schlesien und Ostpreußen.

1955 zählte die katholische Gemeinde Soltaus insgesamt 1225 Gläubige, davon 75 in Bispingen, 60 in Hützel und 120 in Wietzendorf (für Schneverdingen und Neuenkirchen liegen keine Zahlen vor). 1956 wurde Soltau eine selbstständige Kuratiegemeinde. Mit Wirkung vom 1. Januar 1961 erhob Bischof Heinrich Maria Janssen die Gemeinde zur Pfarrgemeinde und St. Marien erhielt den Rang einer Pfarrkirche.

Zum 1. Januar 1964 wurde die bis dahin zu Soltau gehörende katholische Gemeinde in Schneverdingen zur selbstständigen "Pfarrgemeinde St. Ansgar" ernannt.

Mit wachsender Zahl der Gläubigen und durch den zunehmenden Tourismus erwies sich die St.-Marien-Kirche im Laufe der Zeit als zu klein. Es wurde geplant, ein neues und größeres Gotteshaus zu bauen. Dafür musste die alte Kirche abgerissen werden – eine Entscheidung, die nicht leicht fiel und viele Gemeindemitglieder mit Wehmut erfüllte. Am 8. September 1974 begann der Abriss. Bereits am 12. April 1975 erfolgte die Grundsteinlegung und am 20. März 1976 die feierliche Weihe der neuen Kirche. Der Glockenturm der alten Kirche konnte jedoch erhalten bleiben.

Quelle: Chronik St. Marien 2001 (Astrid und Dr. Günter Lippke)