Die Wendische Kirche entstand Ende des 13. oder zu Beginn des 14. Jahrhunderts und bildet mit der Deutschen Kirche, deren Bau erst 1694 beendet wurde, eine Einheit.
Aufgrund des verheerenden Stadtbrandes 1619 wurde die Wendische Kirche stark in Mitleidenschaft gezogen. Nach dem 30-jährigen Krieg wurde eine neue Kirche als Backsteinbau auf den alten Fundamenten der Wendischen Kirche errichtet. Der einzige Rest der ersten Kirche ist der gewaltige Turmsockel aus Feld- und Raseneisensteinen.
Auf der Nordseite ist die deutsche Schlosskapelle angebaut worden, in welcher für die Schlossherrschaft und die wenigen Deutschen nach Bedarf auch in Deutsch gepredigt wurde. Im Verlauf des 30-jährigen Krieges sind die Sachsen-Merseburger in den Besitz der Niederlausitz gekommen und haben einen konsequenten Germanisierungsprozess begonnen. Das Wendische wurde zurückgedrängt und das Deutsche nach vorn gebracht. So musste auch in Vetschau eine extra Kirche für die Deutschen gebaut werden.
Wand an Wand stehen nun die schlichte wendische Dorfkirche und die reicher ausgestattete spätbarocke Stadtkirche. Eine Verbindung beider Kirchen besteht durch die vorgesetzte Sakristei am Ostgiebel. Heute dient die Kirche als kulturelle Veranstaltungsstätte mit musealem Charakter. Der Förderverein Wendisch-Deutsche Doppelkirche e.V. und der Kulturverein Vetschau e.V. organisieren außerdem Ausstellungen, Konzerte oder Theateraufführungen.