Münchner Kammerspiele

Schauspielhaus

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Erfahrungsberichte zu diesem Veranstalter

Woodburger

Geschrieben von Woodburger

am Fr. 15.07.22 09:16

Theater in München

RESPUBLIKA
Do. 14.07.22 19:00

Immersive Performance von Łukasz Twarkowski & Team

Eine ganz ungewöhnliche Inszenierung, die eine Kommune in Polen beschreibt, in der eine Gruppe von Personen abseits von der normalen Gesellschaft ein Jahr gelebt haben - basierend auf einer wahren Begebenheit, einem Forschungsexperiment (bei uns neudeutsch Reallabor genannt). In unterschiedlichen Kulissen (Küche, Wohn- und Schlafzimmer, sogar eine Sauna) werden - überwiegend live - Szenen aus dem Alltagsleben gezeigt und auf Leinwände übertragen. Die Szenen wirken anfangs recht zusammenhanglos, aber sie zeigen Schlüsselszenen aus dem Leben dieser Menschen in der Kommune - Dialoge über Umwelt, Klima und Philosophie, Konfliktsituation, Gespräche zwischen Mutter und Tochter und innerhalb von Beziehungen. Zwischendurch kurze Pausen mit Möglichkeit zum Rave-Tanz (der im Leben dieser Personen immer einen zentralen Lebensinhalt gespielt hat). In der Abschlussszene erfährt man dann den Zusammenhang zu dieser Aufführung - gegen Ende ihrer gemeinsamen Zeit beschließen die BewohnerInnen, ihr Leben dort für die Nachwelt zu dokumentieren und in dieser Form interaktiv aufzuführen. Nachdem um 23.00 Uhr die eigentliche Aufführung zu Ende war, konnte man noch bis 1 Uhr weiterraven, wenn man denn am nächsten Tag nicht arbeiten musste. Publikum überwiegend studentisch-künstlerisch, aber nicht ausschließlich, war wohl überwiegend eine Community, die sich und das Projekt schon gut kannte. Bei der Abschlussveranstaltung am Samstag geht der Rave sogar bis vier Uhr morgens.

Woodburger

Geschrieben von Woodburger

am Di. 10.07.18 18:31

Theater in München

Der Kirschgarten
Mo. 09.07.18 20:00

Von Anton Tschechow

Seit langem hatte ich einmal wieder die Gelegenheit zu einem grandios inszenierten Theaterstück - das letzte vor seinem Tod aufgrund langjähriger Tuberkulosekrankheit. Tschechow ist heute aktueller denn je - auch er stand vor einer Endzeit der Gesellschaft, des alten Adels, und so wird diese Familie dargestellt, die Abschied nehmen muss von ihrem gut und dem Kirschgarten, der nicht mehr erhalten werden kann. Somit spielt das Stück eine Tristesse und Ausweglosigkeit wider, die alte Zeit war besser als heute. Insofern ist der alte Knecht Firs eine der Schlüsselfiguren der Geschichte, der recht drastisch seine Lebenserfahrungen auf den Punkt bringt. Aber auch die anderen 11 Figuren haben alle ihre Rolle sehr engagiert gespielt, die oft satirische Überzeichnung gehörte dazu.

peetwolf

Geschrieben von peetwolf

am Mo. 04.06.18 11:01

Theater in München

Miranda Julys Der erste fiese Typ
So. 03.06.18 20:00

Nach dem Roman von Miranda July

Also einfach beeindruckend, eine sehr moderne Inszenierung, 2:10 h ohne Pause. Einige Szenen fand ich genial, andere abstoßend. Nichts für klassischen Geschmack, eine Geburt,da fliest nur so das Blut, ein Orgasmus, da bleibt keiner kalt. An Ende fliegen alle im Weltall, da war mir klar, was das mit dem Stück zu tun hat ? Eine Sängerin, da lief es mir kalt den Rücken runter. Eine absolut überzeugende Performance, die Schauspieler absolut überzeugend. Leider nur 51 Zuschauer im Publikum. Für Inszenierungen kann man streiten, man sollte sich das Stück einfach mal anschauen....