Es war brilliant. Ein Konzeptkonzert mit Sopran, Mezzosopran, Tenor, Bariton, vierhändigem Flügel, 8 Musikern aus Spanien & Syrien und einem 39-köpfigem Chor. Das ganze beweglich, heißt: die Solisten und der Chor bewegten sich durch den Raum, wechselten des öfteren ihre Positionen, so das das Hören und Empfinden stetig auf andere sensorische Ebenen gehoben wurde. Man war eingebunden. Gegeben wurde im ersten Teil eine romantische Sinfonie von Robert Schumann und im zweiten Teil Musik der spanischen Renaissance und ihrem orientalischen Einfluss. Besonders im zweiten Teil wurde die musikalische Verschmelzung von Orient und Okzident & deren Kraft bewußt gemacht und wie wenig Unterschied in deren Instrumentierung liegt, aber dennoch unterschiedlich ist. Und das beides wunderbar zusammen passt. Ohne Verklärung, Romantisierung. Ein wunderbarer Abend, der nach gut 2.5 Stunden leider sein Ende fand. Einer Wiederholung steht nichts im Wege. Und eine neue Institution mit dem Cantus Domus kennengelernt.

Eine wunderbare Auffphrung in einer ganz anderen Umgebung als in den üblichen Konzertsälen. Bach wurde modern interpretiert vom Berliner Cantus Domus Chor - und es gefiel mir gut - in dieser eigentümlichen, von früherer Industrie geprägten Atmosphäre.