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Wir kannten den Pianisten vorher nicht, hatten aber eine gewisse Erwartung, nachdem er im Text so angepriesen wurde. Als wir gegen 19:20 Uhr an der Konzertkasse standen, dachten wir, wir seinen nach Russland gebeamt worden. Alle, wirklich ALLE um uns herum schienen Russen zu sein, selbst die Dame an der Kartenausgabe. Das änderte sich auch drinnen nicht. Ich übertreibe nicht, wenn ich sage, dass wir während des ganzen Abends NIEMANDEN getroffen haben, der NICHT Russisch war. Und die Tonhalle war nahezu ausverkauft. Es schien also ein besonderer Pianist für alle Russen zu sein. Das Publikum war etwas ungewöhnlich - es gab extrem viel Geknister und Gehuste und ständig wurde fotografiert und geblitzt. Aber dafür war das Publikum extrem begeisterungsfähig und hat - zusammen mit dem Pianisten - für eine unglaubliche Stimmung gesorgt. Der Pianist war super - unprätentiös und genial. Die Jahreszeiten von Tschaikowsky habe ich selber vor langer Zeit mal gespielt und war ganz begeistert von seiner Umsetzung. Die anderen beiden Stücke kannte ich nicht, Strawinsky war auch sehr gewöhnungsbedürftig. Aber Matsuev hat alles ganz toll und mit vollem Körpereinsatz gespielt. Es gab frenetischen Applaus und mehrere Zugaben. Es war ein ganz toller Abend und wirklich eine Erfahrung !