Das war mal wieder ein tolles Theaterstück. Es war kurzweilig, sehr unterhaltsam und wir haben viel gelacht, dennoch war das Stück alles andere als seicht. Es hatte Tiefgang und auch eine gewisse Tragik. Die Probleme der beiden Charaktere wurden nicht kleingeredet oder verharmlost, dennoch wurde keine deprimierende Stimmung verbreitet. Und obwohl am Ende nicht alle Probleme gelöst waren und es kein unrealistisches Happy End mit allem Drum und Dran gab, so war der Ausblick auf die Zukunft doch postitiv und hoffnungsvoll.
Sehr schönes und lustiges Stück, welches auch viel zum Nachdenken anregt. Tolle Schauspieler, die die beiden gegensätzlichen Charakter hervorragend und realistisch gespielt haben. Uns hat es sehr gefallen - danke Two Tickets für sehr gute Karten und einen sehr unterhaltsamen Nachmittag.
Ich hatte von Florence Foster Jenkins noch nie etwas gehört, meine Frau gab mir sozusagen eine kleine Einführung beim Abendessen vor der Vorstellung. Zu Beginn war ich reserviert gespannt, lachte eher über den fürchterlichen Gesang und mit dem Entsetzen des neuen Pianisten. Im Verlauf der Aufführung veränderte sich jedoch der Blickwinkel. Klar, Jenkins konnte nicht singen, und was sie darbot, war eher zum Lachen. Genau das taten viele Leute auch. Aber ein sehr kleiner Freundeskreis hat sie bestärkt und motiviert, weiterzumachen. Und letztendlich füllte sie die Carnegiehall - ein betriebswirtschaftlicher Erfolg, auch wenn die meisten Gäste kamen, um sich über den schlechten Gesang zu amüsieren. Was lernen wir: Eine tolle Frau, die unglaublich resilient gegenüber dem Kaputtlachen des Publikums war und ihren Traum lebte, egal, was die Zuschauer dachten. Aber: Sie hatte einen kleinen, aber wichtigen Kreis an Freunden, die sie unterstützten und motivierten, zu machen, was ihre Leidenschaft war. Ein Hoch auf Resilienz und gute Freunde. Und wie sie selber sagte: „Die Leute mögen sagen, dass ich nicht singen konnte, aber niemand kann jemals sagen, dass ich nicht gesungen hätte.“ Bittersüß wirkt dieses Stück nach und hat uns auf der Heimfahrt noch beschäftigt. Was überwiegt? Das Amusement über den schlechten Gesang? Die Bewunderung für die Lebensfreude dieser Frau, die ihr Ding durchzieht, egal, wie das Umfeld reagiert? Die Rührung über wahre Freundschaft, Liebe und Unterstützung? Oder die Tragik einer unbeirrbaren Frau, die die Carnegiehall füllt mit Menschen, die nur kommen, um sich über den Interpreten lustig zu machen, und die kurz danach verstirbt. Das Stück wirkt nach - so oder so.