Klosterkirche Jerichow
(0)

Am Kloster 1

39319 Jerichow

Teilen:

Beschreibung

Das Kloster wurde 1144 in der Nähe des Jerichower Marktes als Prämonstratenserstift von Hartwig I. von Bremen gegründet. Im Jahr 1148 wurde das Kloster nach außerhalb des Ortes an seine heutige Stelle verlegt und dort 1149 mit dem Bau der Stiftskirche begonnen. Unter Propst Isfried (1159–1179) wurden 1172 die Kirche und der Ostflügel fertiggestellt. Zwischen 1180 und 1200 erfolgte dann der Einbau einer Krypta. Außerdem wurde die Kirche um die Nebenchöre erweitert. Es wurde das Winterrefektorium und das Amtshaus erbaut. Von 1220 und 1230 erfolgte dann der Bau des Sommerrefektoriums und des Kreuzgangs. Um 1250 konnten die Bauarbeiten an den Klostergebäuden schließlich beendet werden.

Das Turmjoch mit den beiden markanten Türmen wurde erst 1256–1262 vor die Kirche gesetzt.[1] Dementsprechend weisen sie abgesehen vom Westportal und stilistisch neutralen Friesen vor allem gotische Formen auf.

Nach der Reformation wurde das Kloster Jerichow im 16. Jahrhundert aufgehoben. Die letzten Chorherren mussten das Kloster verlassen. Im Dreißigjährigen Krieg kehrten die Prämonstratenser 1628 zurück bis 1631 kaiserliche und schwedische Truppen die Stiftsgebäude und -anlagen verwüsteten. Im Jahr 1680 wurde Jerichow schließlich kurbrandenburgische Staatsdomäne. Auf Anweisung von Kurfürst Friedrich Wilhelm von Brandenburg erfolgte 1685 die Instandsetzung der Kirche. Erst fast 200 Jahre später erfolgten erneute Reparaturarbeiten. Von 1853 bis 1856 wurde die Klosterkirche durch Ferdinand von Quast saniert.

Zum Ende des Zweiten Weltkriegs wurde während der Kämpfe zwischen der Wehrmacht und den US-Truppen die Westfassade der Klosterkirche durch amerikanische Artillerie beschädigt. Nach dem Krieg kam es 1946 zu einem Dachstuhlbrand des Ost- und des Südflügels. Während der DDR-Zeit erfolgte zwischen 1955 und 1960 die Instandsetzung der Klosterkirche und die Wiederherstellung des stilreinen romanischen Innenraums. Das Museum im Ostflügel wurde 1977 eröffnet. Zwar wurde von 1985 bis 1986 das Sommerrefektorium restauriert, aber die Schäden an den verbliebenen Klostergebäuden waren gravierend. So musste 1998 die gesamte Klosteranlage wegen schwerer Bauschäden baupolizeilich gesperrt werden. Die dann durchgeführten Sicherungs- und Restaurierungsmaßnahmen führten 1999 zur Aufhebung der Sperrung, die Arbeiten zum Erhalt der Klosteranlage wurden jedoch mehrere Jahre fortgesetzt. Am 13. Dezember 2004 wurde die Stiftung Kloster Jerichow gegründet. Die Stifter sind das Land Sachsen-Anhalt, die Evangelische Kirche in Mitteldeutschland (EKM), der Landkreis Jerichower Land, die Stadt Jerichow, die evangelische Kirchengemeinde Jerichow und der Förderverein Erhaltet Kloster Jerichow e. V. Mit dieser Gründung sind die ehemaligen – seit der Auflösung des Klosters – verstreuten Besitztümer wie Kirchengebäude, Klausurgebäude und ehemalige Staatsdomäne wieder zusammengefasst worden. Die Stiftung ist eine Stiftung nach privatem Recht.