Oper in Web
Carl Maria von Weber
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Online-Veranstaltung
Veranstaltet durch
Bayerische Staatsoper
twotickets bedankt sich für die Zusammenarbeit. Pressetext und -foto mit Genehmigung von Bayerische Staatsoper. © liegen bei den Urhebern.
Für diese Veranstaltungen gibt es
Geschrieben wurde das Stück 1821 und wurde dieses mal in der modernen Geschäftswelt aufgeführt. Vorab wurden die Charaktere per Leinwand vorgestellt, was einen sehr gut hilf die Einzelnen in Ihrer Handlung besser zu verstehen. Gesanglich war es gut besetzt, aber zu empfehlen ist trotzdem die Aufführung mit Untertitel zu wählen. Vielen Dank für die kostenfreie Onlineveranstaltung.
Die Erzählung Puschkins wurde exzellent in ein Ballett umgesetzt und wundervoll getanzt. Ich hätte diese Aufführung gerne live erlebt. Aber auch online war es eine beeindruckende Vorstellung.
Rossinis Ein-Akt-Oper ist bestes Boulevardtheater: junger Mann liebt das Mündel eines Theaterbesitzers, der aber mit dem Vater des jungen Mannes verfeindet ist und das Mädchen zudem mit dem Sohn eines Mäzens verloben will. Also gibt sich der Liebende als Sohn des titelgebenden Signor Bruschino aus und die Verwicklungen nehmen ihren Lauf. Musikalisch ist alles dabei: schmachtende Arien, harmonische Stücke im Wechselgesang, flotte Nummern, Spaß und Dramatik. Fernsehregisseur Marcus H. Rosenmüller war sich wohl der Tatsache bewusst, dass der Plot simpel ist und alle möglichen Komödienklischees enthält. Entsprechend inszeniert er das Stück wie einen Stummfilm. Während die Ouvertüre gespielt wird, wird der Plot in Stummfilmszenen mit entsprechenden Zwischentitel (auf Deutsch) eingeführt, dann beginnt die Handlung mit Gesang (auf Italienisch). Die Sänger sind allesamt Typen. Der sympathische, aber etwas hilflos wirkende junge Liebhaber, die erotische und clevere Sofia, ihr Vormund, der klassische lustige Dicke mit Augenrollen und Gummibärengrinsen und Signor Bruschino, der mächtige Mäzen, über den man sich amüsiert, wenn er in Situationen kommt, die man aus Louis-de-Funès-Filmen kennt und liebt. Die Sänger*innen hatten sichtlich Spaß am Spiel, gefilmt war das Ganze exzellent: Kamerabewegungen, die die Musik aufgriffen; Nahaufnahmen, wenn es darauf ankam, die Nuancen in der Mimik zu erkennen. Ich muss sagen, dass ich hier zum ersten Mal einen Mehrwert in so einer gefilmten Version einer Oper gesehen habe und nicht nur den Ersatz für das Livererlebnis, das aus Gründen nicht stattfinden kann. Auch alles andere kann ich auch nur loben, aber das ist bei Inszenierungen der Bayrischen Staatsoper fast schon die Regel. Grandioses Bühnenbild, grandiose Kostüme mit wunderbaren Details (etwa der Schornstein im Zylinder des unter ständigen Hitzewallungen leidenden Signor Bruschino), wunderbar gespielte Musik, die das Temperament und die gute Laune, die Rossinis Musik ausmacht, stets vermittelt, und eine durch die Bank weg exzellente Besetzung. Knapp anderthalb Stunden beste Unterhaltung, ich bin begeistert.