Am Anfang war die Kleinstadt. Denn der Held kommt immer aus der Provinz. Richard Maxwell, der das antitheatralische Gegenwartstheater erfunden hat, das die amerikanischen Mythen im heutigen Alltag gefrieren lässt, beschäftigt sich in seiner neuen Arbeit mit der Figur des Helden und seinen Stereotypen: Eine Geschichte, die immer wieder erzählt wird, überall auf der Welt und zu jeder Zeit.
Bestimmte Bilder und biografische Muster sind im kollektiven Gegenwartsbewusstsein Amerikas virulent und steuern die Gefühle und das soziale Verhalten, so der Mythos des einzelnen Kämpfers. Wie in allen Stücken Maxwells werden die Umgebungen, Landschaften, Räume von einer detailgenau beschreibenden Sprache suggeriert. Weil es der Held als solcher ist, den Maxwell sucht, beginnt der Abend mit der Beschreibung der Heimat als solcher, der Stadt, der überschaubaren Welt, die die Oberfläche unseres Daseins ist. Darunter liegt der Traumwald – der Gewalt, der Geschichte des Landes, der nie verheilten Wunden des amerikanischen Bürgerkrieges. Dieses Epos erzählt Richard Maxwell, dessen New York City Players als renommierteste Gruppe der New Yorker Off-Szene gilt, mit Instrumentalisten, Sängern und Darstellern – als Musiktheater.
Englisch mit dt. Übertiteln
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(Foto: Michael Schmelling)