Alles ist hier leer. Auf nackter Bühne nur Nebel, darinnen schutzlos vereinsamte Menschen. Die Inszenierung zeigt Tschechows "Iwanow" als groteske Komödie einer Gesellschaft in Stagnation. Die Schauspieler, an ihrer Spitze Samuel Finzi als Iwanow, stellen die Daseinszweifel ihrer Figuren, die sich im existentiellen Elend vergeblich einzurichten suchen, mit schmerzhafter Kraft und trauriger Komik aus.
"Iwanow" ist Dimiter Gotscheffs zweite Arbeit an der Volksbühne, an der er seine frühsten Theaterjahre bei Benno Besson und Heiner Müller verbracht hat. Der in Bulgarien gebürtige Theaterregisseur inszeniert und lebt seit 1985 in Deutschland. Wie in seinen früheren Tschechow-Inszenierungen interessiert er sich im "Iwanow" für den Zustand der Subjekte in einer zunehmend asozialen Welt, in der die Verbesserung des einen Teils immer mit einer Verschlechterung der Lebensbedingungen von Menschen des anderen Teils verbunden ist. Der globale Markt fordert seine Opfer.
Regie: Dimiter Gotscheff
Bühne: Katrin Brack
Kostüme: Katrin Lea Tag
Licht: Henning Streck
Musik: John-Henry Nijenhuis
Dramaturgie: Peter Staatsmann
Tickets und Informationen:
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