Die Schilderung des »warmen, wahren Lebens« schwebte dem jungen Richard Wagner bei der Komposition seiner 1836 vollendeten Oper »Das Liebesverbot oder die Novize von Palermo« vor Augen. Pate für diesen fundamentalen Richtungswechsel in der Ästhetik des Dreiundzwanzigjährigen stand unverkennbar die italienische Opera buffa. Das dralle Leben des Karnevals von Palermo trifft hier auf die moralischen Prinzipien des sittenstrengen Statthalters Friedrich, heißes mediterranes Temperament trifft auf kühle nordische Disziplin. Für helle Aufregung sorgt ein Gesetz, nach dem die Ausübung des Karnevals bei Todesstrafe verboten werden soll, bis Statthalter Friedrich plötzlich über seine eigenen Prinzipien stolpert. Die »Große Komische Oper« zeigt den Gralshüter der heiligen Kunst von einer vollkommen anderen Seite. In Richard Wagners Jugendwerk macht sich der Triebstau des im bürgerlichen Muff des 19. Jahrhunderts aufgewachsenen Stürmers und Drängers Luft. Mit dieser Geschichte frei nach William Shakespeares »Maß für Maß« entlarvt Wagner die bigotte Doppelmoral seiner Zeit. Die Inszenierung von Aron Stiehl, im Rahmen der Kooperation der Oper Leipzig mit den Bayreuther Festspielen (BF Medien) im Sommer 2013 in Bayreuth zu sehen, geht im Wagner-Jahr als Gastspiel auch nach Triest.
Leitung:
Musikalische Leitung Matthias Foremny / Jeremy Carnall (1.3.) | Inszenierung Aron Stiehl | Bühne Jürgen Kirner | Kostüme Sven Bindseil | Choreinstudierung Alessandro Zuppardo | Dramaturgie Christian Geltinger
Tickets:
ab 15,00 €
Weitere Informationen & Tickets unter:
www.oper-leipzig.de