Der Thrakier Orpheus, Sohn der Muse Kalliope und des Flussgottes Oiagros, rührt selbst Tiere, Pflanzen und Steine mit seinem Gesang und Saitenspiel.
Als seine Frau Eurydike durch einen Schlangenbiss getötet wird, steigt Orpheus in die Unterwelt hinab. Hades (Pluto) und Persephone (Proserpina), die Götter des Totenreiches, sind so bewegt von der Musik des Sängers, dass sie ihm Eurydike zurückgeben wollen. Allerdings darf sich Orpheus auf dem Weg zurück nicht nach seiner Gattin umsehen.
Seit mehr als zweitausend Jahren wird die Geschichte von Orpheus und Eurydike immer wieder neu erzählt: Von Ovid über mittelalterliche Spielmannsdichtungen bis zu Rilke, Cocteau und Hacks.
Komponisten wie Monteverdi, Gluck, Offenbach, Strawinsky und Henze vertonten den Stoff auf verschiedenste Weise. Bildende Künstler, Philosophen und Theologen beschäftigte die Gestalt des Sängers, der in das Totenreich steigt und wiederkehrt. Während im antiken Mythos der Sänger die Probe nicht besteht und Eurydike auf ewig zurücklassen muss, haben viele spätere Erzähler einen Ausweg für die Liebenden gefunden.
Rosi Lampe und Ulrike Richter erzählen die Geschichte mit einem Augenzwinkern: Den Göttern der Unterwelt sind menschliche Abgründe nicht fremd, und sie triumphieren, solange Kunst, Leben und Liebe nicht zusammenbinden…
Dem burlesk gereimten Handpuppenspiel werden Lieder zur Handharfe nach antiken Versen gegenüber gestellt. Die Musik basiert auf den altgriechischen Tonreihen Dorisch, Phrygisch und Lydisch und ist den wenigen musikalischen Fragmenten nachempfunden, die uns aus der griechischen Antike überliefert sind.
Mit einer Altersempfehlung ab etwa acht Jahren schlägt dieses Stück elegant eine Brücke zwischen dem kindgerechtem Figurentheater hin zum Erwachsenenprogramm, ohne Kinder zu überfordern und Erwachsene zu unterfordern - also ein Stück für die ganze Familie. Besonders spannend ist immer die Frage, wie sieht die bis zur Unkenntlichkeit verkleidete Muse nun im wirklichen Leben aus?
Tickets:
10,00 €
Weitere Informationen & Tickets unter:
www.puppentheater-lampe.de