In dieser 1810 veröffentlichten Erzählung werden dem Pferdehändler Michael Kohlhaas auf einer Reise aus politischer Willkür seine Pferde entwendet. Nachdem er begreift, dass er vor Gericht machtlos ist, sieht er sich gezwungen, sich alleine gegen das erlittene Unrecht zu wehren. Seiner Selbstjustiz fallen ganze Dörfer zum Opfer. Er brennt sie nieder, um der Willkür der Institutionen entgegenzutreten. Er fühlt sich vom Staat verraten und versucht sein Recht durch offene Rebellion und Gewalt durchzusetzen.
Kleist stellt in seiner auf einer historischen Grundlage des 16. Jahrhunderts basierenden Erzählung die allzu verschiedenen Rechtsauffassungen des erzählten Mittelalters und der dem zeitgenössischen Leser gegenwärtigen Aufklärung gegenüber. Damit wird Kohlhaas zum Exempel eines sich gegen willkürliches Unrecht aufbäumenden Individuums. Doch kann Gleiches mit Gleichem vergolten werden? Es stellt sich die Frage, in wie weit Kohlhaas ein erlittenes Unrecht mit Grausamkeiten tilgen kann und ob er damit nicht dem Konzept des vernunftgeleiteten Menschen widerspricht.
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