Der junge Student Lucentio kommt nach Padua. Sein erster Blick fällt auf die bezaubernde Bianca, die er gerne zur Frau hätte. Dabei gibt es allerdings einen Haken: ihre Mutter will ihre jüngere Tochter erst verheiraten, wenn auch die ältere, Katharina, den Mann fürs Leben gefunden hat. Doch die ist äußerst kratzbürstig zu allen Männern, die sie erobern wollen.
Auch der wohlhabende Hortensio hätten die schöne Bianca gerne zur Frau, also beschließt er, einen Mann für Katharina zu finden - da kommt ihm Petruchio aus Verona gerade recht: ein wortgewandter und zupackender Bursche. So kommt es zum Kräftemessen der beiden, wobei die Fetzen fliegen, die Funken sprühen und Schlagfertigkeit Trumpf ist.
Ein schwieriges Stück, dessen durchgängige Macho-Attitüde so gar nicht mehr in das 21. Jahrhundert passen will. Der Schweizer Regisseur Tom Ryser entrinnt diesem Dilemma, indem er mit Katharina und Petrucchio zwei ebenbürtige Partner einander gegenüberstellt. Er zeigt den Kampf zweier Individuen, die weder ihre Freiheit für einander aufgeben noch ihre Persönlichkeit voreinander verstecken wollen, - eigentlich ein sehr modernes Beziehungsmodell: Liebe als eingeschworene Gemeinschaft gegen den Rest der Gesellschaft.
Spielfreude und Musikalität des Ensembles bringen Shakespeares zeitlos modernes Volkstheater mit großer Lebensfreude zum Ausdruck. Rasante Szenen - und Rollenwechsel, fantasievolle und poetische Momente, Musik, farbenfrohe Kostüme und die neue, unmittelbar verständliche Übersetzung von Christian Leonard tragen dazu bei, Zuschauer jeden Alters anzusprechen und einen direkten Zugang zu Shakespeares Werk zu ermöglichen.
Weitere Informationen & Tickets unter:
www.shakespeare-company.de
(Foto: © Susanne Schleyer)