„Die Insel“ von Athol Fugard wurde zu Zeiten der Apartheid in Südafrika geschrieben. Durch Nelson Mandela wurde die Apartheid abgeschafft, doch wir alle wissen, dass bis heute gnadenlose totalitäre, aber auch demokratische Systeme willkürliche Urteile fällen. Auf der ganzen Welt sitzen Menschen unter menschenunwürdigen Bedingungen hinter Gittern.
In Fugards Stück erleben wir exemplarisch die Probleme von zwei Gefangenen, die versuchen, ihre Identität und Selbstachtung zu bewahren und sich gegen die Obrigkeit aufzulehnen: John und Winston wollen an einem Unterhaltungsabend für die Gefangenen das Stück „Antigone“ von Sophokles aufführen. Theater wird zum Überlebensmittel: Im Spiel wollen sie ihre unerträgliche Realität erträglich machen. Winston soll die Antigone spielen, weigert sich aber als Frau aufzutreten, weil er sich nicht vor seinen Mitgefangenen lächerlich machen will. Die antike Konstellation wird genutzt, die Situation äußerster Unterdrückung auszudrücken, der Mythos wird im Ritual beschworen.
Tickets:
12,00 € | erm. 8,00 €
Weitere Informationen unter:
www.acud.de