Wer krank ist, sagen viele, ist ein halber Mensch. Ein halber Mensch ist kein ganzer Mensch. Das Leben braucht ganze Menschen.
Argan bildet sich ein, krank zu sein. Er kann sich nicht anders denn als leidenden Mittelpunkt der Welt sehen. Von seiner Tochter Angelique verlangt er, dass sie den Schläger Thomas Diaforius um dessen Mitgift willen heiratet. Beline, Argans zweite Frau, hasst ihre Stieftochter und nährt den Krankheitswahn Argans, weil sie hofft, von ihm als Alleinerbin eingesetzt zu werden. Das Dienstmädchen Prunette führt die Gegenintrige.
Uraufgeführt wurde Der eingebildete Kranke 1673 in Paris, im Palais Royal. Molière spielte den eingebildeten Kranken als totkranker Mann und brach bei der vierten Vorstellung zusammen. Er starb an einem Blutsturz im Kostüme des eingebildeten Kranken – eine der schauerlichsten Ironien der Theatergeschichte. Sie machte noch aus dem Tode des großen Komödianten und Komödienschreibers eine Pointe.
Molière war weder zu dick noch zu dünn; er war eher groß als klein gewachsen, hatte vornehme Haltung, gutgeformte Beine; er ging gravitätisch einher, sah sehr ernst aus; seine Nase war kräftig, der Mund groß, die Lippen stark, die Gesichtsfarbe dunkel, die Brauen schwarz und dicht, und wenn er sie mannigfaltig bewegte, konnte sein Gesicht äußerst komisch wirken. Sein Charakter war sanft, gefällig, edel; er hielt gerne Ansprachen, und wenn er seine Stücke den Schauspielern vorlas, wollte er, dass sie ihre Kinder mitnähmen, um aus deren naiven Bewegungen seine Schlüsse ziehen zu können.
Tickets:
12,00 € | erm. 8,00 €
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