„an cunta che” – Popsongs aus dem Reich der Märchen
Ganes, das sind die Schwestern Elisabeth und Marlene Schuen und ihre Cousine Maria Moling. Tür an Tür sind sie aufgewachsen in La Val, einem kleinen Dorf in den Südtiroler Dolomiten, Angehörige einer Südtiroler Minderheit mit eigener, rätoromanischer Sprache: Ladinisch. Abseits von flirrenden Metropolen, nahe an der wilden, urtümlichen Offenheit der Natur, begleiten sie sich schon ein Leben lang durch ihre musikalischen Welten. Gemeinsam ließen sie ihre Ideen wachsen und wurden zu einem vielstimmig singenden Märchenwesen: In den Fanes-Sagen ihrer Südtiroler Heimat sind „Ganes“ Wasserhexen, die dem, der sie sieht, Glück oder Unglück bringen – je nachdem, wie derjenige sich ihnen gegenüber verhält.
„an cunta che“ – „Man erzählt, dass …“ heißt das neue Album von Ganes, inspiriert durch eben jene ladinische Märchenwelt. Bis heute haben diese Legenden aus den kargen dolomitischen Bergen nichts von ihrer Kraft und Magie verloren. Die drei tauchen tief ein in das märchenhafte Reich der Fanes, holen sirenenhafte Klänge in die Gegenwart, lassen die Geschichten ins Heute wirken. Man spürt das Feuer in den Höhlen lodern, die Stürme in den bleichen Bergen peitschen, den Wind sanft in den Wäldern rauschen. Man sieht die Blitze zucken, fühlt den Zauber der Morgendämmerung und hört die Klagen der traurigen Mondprinzessin.
Ganes zieht die Zuhörer in eine Welt voller Sehnsucht, Melancholie und Fantasie. Sie zaubern mit „an cunta che“ das Reich der ladinischen Sagen in eine eigene, epische Art der Popmusik, weit, warm, samtig, luftig. Der dreistimmige Gesang in ihrer Muttersprache mit den raffinierten, verspielten Melodien entführt und verzaubert, dazu kommt eine Mischung aus traditionellem Instrumentarium und modernem, elektronischem Equipment wie Drummachine oder Synthesizer.
Ganes spielen mit der Zeit. Die drei Frauen zeigen, dass Tradition und Moderne nicht nur friedlich nebeneinander existieren, sondern dass sie auch verschmelzen und etwas Neues bilden können. Sie haben eine musikalische Sprache geschaffen: episch, aber nicht kitschig, verspielt und ernst zugleich, märchenhaft und doch real. Alt und Neu stehen sich gegenüber, untrennbar verbunden, neu betrachtet.
Tickets:
ab 19,00 €
Weitere Informationen unter:
www.nachsommer.de