Theater in München
Immersive Performance von Łukasz Twarkowski & Team
Tickets
Veranstaltet durch
Münchner Kammerspiele
twotickets bedankt sich für die Zusammenarbeit. Pressetext und -foto mit Genehmigung von Münchner Kammerspiele. © liegen bei den Urhebern.
Für diese Veranstaltungen gibt es
Eine ganz ungewöhnliche Inszenierung, die eine Kommune in Polen beschreibt, in der eine Gruppe von Personen abseits von der normalen Gesellschaft ein Jahr gelebt haben - basierend auf einer wahren Begebenheit, einem Forschungsexperiment (bei uns neudeutsch Reallabor genannt). In unterschiedlichen Kulissen (Küche, Wohn- und Schlafzimmer, sogar eine Sauna) werden - überwiegend live - Szenen aus dem Alltagsleben gezeigt und auf Leinwände übertragen. Die Szenen wirken anfangs recht zusammenhanglos, aber sie zeigen Schlüsselszenen aus dem Leben dieser Menschen in der Kommune - Dialoge über Umwelt, Klima und Philosophie, Konfliktsituation, Gespräche zwischen Mutter und Tochter und innerhalb von Beziehungen. Zwischendurch kurze Pausen mit Möglichkeit zum Rave-Tanz (der im Leben dieser Personen immer einen zentralen Lebensinhalt gespielt hat). In der Abschlussszene erfährt man dann den Zusammenhang zu dieser Aufführung - gegen Ende ihrer gemeinsamen Zeit beschließen die BewohnerInnen, ihr Leben dort für die Nachwelt zu dokumentieren und in dieser Form interaktiv aufzuführen. Nachdem um 23.00 Uhr die eigentliche Aufführung zu Ende war, konnte man noch bis 1 Uhr weiterraven, wenn man denn am nächsten Tag nicht arbeiten musste. Publikum überwiegend studentisch-künstlerisch, aber nicht ausschließlich, war wohl überwiegend eine Community, die sich und das Projekt schon gut kannte. Bei der Abschlussveranstaltung am Samstag geht der Rave sogar bis vier Uhr morgens.
Ich kam gerade rechtzeitig, um mir vor dem Eingang von einem Mitglied des Teams eine Einführung über das Stück, die Entstehung, die Autorin sowie die Komponistin geben zu lassen - dadurch bekam man die (wohl beabsichtigte) Interpretation der Handlung gleich mit, die sonst über weite Strecken im Dunkel geblieben wäre. Der Musikstil recht barockhaft und nicht sehr eingängig - da man die gesungenen Passagen oft schwer verstehen konnte, war ich über den eingeblendeten deutschen Text doch ganz dankbar. In der Geschichte wurden die letzten Jahre der britischen Geschichte verarbeitet, insbesondere der Brexit. Der "Parkwächter" sollte wohl auch an diverse britische Politiker anspielen. Die Insassen, die in der Golfhalle eingeschlossen waren, konfrontierten sich zunehmend mit ihm, interagierten aber sonst untereinander kaum, abgesehen von dem Ehepaar, das alte Streitthemen zur Sprache brachte. Ansonsten viele Monologe und rasche Themenwechsel ohne erkennbaren Zusammenhang, einige outeten sich zu früheren Traumata, die sie durch ihre Eltern erlebt haben. Am Ende die Festellung, dass die Tore der Halle gar nicht so verschlossen waren wie verkündet. Was soll uns das Stück nun sagen? Auf jeden Fall aber angenehm, mal wieder eine Veranstaltung mit viel studentischem und künstlerischem Publikum ohne Lederhosen und mit intellektuellem Anspruch zu erleben - hier in München eine seltenheit.
Überraschend, aber nicht uninteressant... Eine "Installation", d.h. keine Schauspieler live, sondern vorbereitetes Ambiente mit verschiedenen "Räumen". Im dritten Raum "Opern"-Vorführung auf drei Leinwänden. Gute Stimmen, fragmentierte Bilder, meist mit Übertiteln zum Mitlesen. Alles sehr surrealistisch...