Tanztheater mit Live-Musik von bodytalk
Eine verbreitete Einschätzung besagt, Korea repräsentiere heute das, wofür Japan gestern stand. Aber diese Zeiten sind längst vorbei. Mittlerweile müssen sich in Korea drei Smartphones einen Menschen teilen. Koreanische Zombie-Filme haben Konjunktur auf Netflix. Ihre brutalen Stoffe spiegeln die gesellschaftliche Verzerrung der Realität, wie den Missbrauch von jungen Menschen in Schule, Uni und Militär. Sie sind ein Reflex auf den allseitigen Wettbewerb, der Gewinner*innen und Verlierer*innen produziert. Diese uniformierte Gesellschaft Koreas produziert Außenseiter*innen, die sich dem Druck der Perfektion entziehen: als Geister sind sie unsichtbar für die Gewinner*innen. Die Berufstaucherin Haenyeo (해녀) rettet einer Schildkröte das Leben, die sie aus Dankbarkeit in das Unterwasser-Paradies Ryugu einführt, das Meeres-Drachen bewachen: eine Welt voller Leben, Begehren, Kunst, Lichtern und viel Tand. Haenyeo taucht im Freudentaumel immer weiter Richtung Sonne, wie die schmelzenden Flügel von Ikarus verlieren ihre Knochen die Geschmeidigkeit, so dass sie sich in einen Oktopus-Zombie verwandelt, der bei lebendigem Leib gegessen wird. Korea zeigt uns, was und wie wir alle in KOREALITY aus der Zukunft lernen können: Leben – Singen – Kämpfen.