Cornelius Claudio Kreusch

„Transformer“

Cornelius Claudio Kreusch - piano

Eine Art Heimkehr ist auch für Cornelius Claudio Kreusch sein Auftritt im Nightclub. Hatte der international renommierte Jazz-Pianist, der sich bewusst rar macht und seit langem viele andere Rollen vom Produzenten und Internet-Entrepreneur bis zum Festival-Leiter bekleidet, sein letztes Konzert vor Publikum in seiner Heimat München doch just hier – vor Corona und mit seinem Trio. Nun ist es Zeit, seine nächste Vision zu präsentieren.

„Der Künstler ist in seinen besten Momenten ein Ingenieur der Transformation. Er bringt die Idee als kreatives Konstrukt in die Welt. Der Jazzpianist ist Improvisator und damit der Transformator des Augenblicks. Bekannte oder neue Melodien werden im Moment zu einem Neuen geschöpft.“  So beschreibt Kreusch den Grundgedanken, der ihn bei seinem Album „Transformer“ leitete. Es ist auch eine aus dieser Zeit des erzwungenen Innehaltens geborene Konzentration auf den Kern seines künstlerischen Selbstverständnisses: auf den Solo-Pianisten Cornelius Claudio Kreusch, was gleichzeitig eine Rückkehr zu seinen Wurzeln ist, zu seinem Debüt mit „Talking To A Goblin“ 1991 oder seinem Grammy-nominierten Solo „Live! At Steinway Hall/New York“ von 2000. Zugleich knüpft er an jüngste Konzeptalben solitärer Signatur wie „Dolomites“, „Heart & Soul“, „Zauberberg“ und „Eye Of The Storm“ an. „Transformer“ ist diesmal nicht ein einzelner Improvisationsmarathon, ein einziges zugrundeliegendes Thema oder ein bestimmter Entwicklungsschritt, den er  dokumentiert. Vielmehr ist es die Summe seiner Erfahrungen als Übermittler seiner musikalischen Ideen. Viele verschiedene Inspirationsquellen speisen dieses Album, von lange gereiften Ideen, die nur noch nie eingespielt wurden, bis zu taufrischen Songs, die ihn auf dem Zenit seines pianistischen Entwicklungsprozesses zeigen.

Denn die Solo-Improvisation war stets eine zentrale Facette seines Schaffens, auch wenn sich große Band-Projekte daraus ergaben, immer mit einer Vision. Mit seinem „Black Mud Sound“ schöpfte er früher als die meisten eine weltmusikalische Emulsion, landete bald darauf einen funkigen „Scoop“ und wandte sich mit „Féfé“ und „Sun Music“ auch dem afrokaribischen Klangkosmos zu. Mit „Life Is Beautiful“ wagte er sogar einen Ausflug in den Pop, mit „Two Worlds One“ und „Gestalt!“ bannte er auch Klassisches und freie Improvisation in ein übergreifendes Konzept.

Seit über über 30 Jahren gehört der erst von seiner Mutter, der Konzertpianistin und Musikpädagogin Dorothée Kreusch-Jacob, und dann am legendären Berklee College of Music in Boston und an der Manhattan School of Music ausgebildete Pianist dank seiner extrovertierten, immer vor energetischen Ideen sprühenden Natur zu den kreativsten Jazzern des Planeten.

Mit „Transformer“ zieht Kreusch eine Quersumme seiner Fähigkeiten. Seiner unvergleichlichen Wucht und Dynamik, seiner stupenden Technik, seine unerschöpflichen Kreativität und nicht zuletzt seiner Gabe, eingängige Melodien, Songs also, zu erfinden.