„Der Silhouettist Ernst Moritz Engert (1892 - 1986) und Ringelnatz in Schwabing, Berlin und Bonn im ersten Viertel des 20. Jahrhunderts “
Zum 125. Geburtstag des Künstlers E. M. Engert konnten 100 bedeutende Werke des Künstlers in
der Städtischen Galerie in Kooperation mit dem Ernst Moritz Engert-Experten Franz Josef Hamm,
vereint werden.
Kern der Ausstellung sind Engerts frühe Arbeiten, besonders seiner Schwabinger Zeit, die ihn mit Ringelnatz und dessen Freundeskreis in der Schwabinger Bohème-Szene verbinden. Engert und der neun Jahre ältere Ringelnatz kommen fast gemeinsam 1908 / 1909 nach Schwabingen. Neben dem künstlerischen Wirken Engerts zeigt ihn die Ausstellung auch als Familienmenschen und Freund in illusteren Kreisen.
Engerts Oeuvre umfasst vor allen Dingen Scherenschnitte daneben Holzschnitten, Lithografien, Radierungen, Stift- und Pinselzeichnungen. Er entwickelt in der Scherenschnittkunst neben Buchillustrationen, Märchen-Tier- und Pflanzenmotive vor allem weit über zweitausend Porträts, darunter auch das berühmte Ringelnatz-Profil von 1924 sowie zahlreiche Porträtsilhouetten von dessen Freunden und Freundinnen, w.z.B.: die Malerin /Grafikerin Loulou Albert-Lasard (1885- 1969), die Kabarettistin/Autorin Emmy Ennings (1885-1948), die Wirtin des Kabarett-Lokals Simpliszissimus Kati Kobus ( 1854-1929), die Puppenmacherin/Zeichnerin Lotte Pritzel (1884-1952), der Zeichner/Autor Rolf von Hoerschelmann (1885-1947), der Autor/Herausgeber Karl Wolfskehl
(1869-1948) u.a.
Hadamar, den Kunstsammlungen der Stadt Limburg geben einen Einblick in Engerts Wirken. Ernst Moritz Engert gilt als einer der Meister der Scherenschnittkunst des 20. Jhd. Er wird 1892 in Japan als zweites von fünf Kindern eines deutschen Bankiers, Moritz Engert und dessen Frau, der Lehrerin und Journalistin Hedwig Schipplock geboren. Um 1902 kehrt die Familie nach Deutschland zurück. 1907 beginnt er mit der Schere und schwarzem Papier zu arbeiten. Nach sporadischem Kunststudium in München von 1907 bis 1909 lebt er abwechselnd in München, Berlin, Bonn und Darmstadt und macht sich als Scherenschneider durch expressive Silhouetten und Grafiken einen Namen. Er wird Mitglied des Rheinischen Expressionisten-Kreises um August Macke in Bonn und in der Darmstädter Sezession, für die er das noch heute verwendete Signet, den „Bogenschützen“, schneidet.
Laufzeit der Ausstellung:
6. August - 17. September 2017
Öffnungszeiten:
Do-So, 14:00 Uhr -18:00 Uhr
Tickets:
3,00 €
Weitere Informationen unter:
www.kultur-in-wurzen.de