Eine märchenhafte Schönheit, Freundin, Geliebte und Muse bedeutender Künstler ihrer Zeit, eine amerikanische Jüdin mit katholisch-bayerischer Erziehung, eine Nomadin zwischen Alter und Neuer Welt – das Leben der Malerin Eva Herrmann war ein Roman mit sehr widersprüchlichen Kapiteln.
1901 als Tochter eines amerikanischen Malers in München geboren, wuchs Eva Herrmann in
Bayern auf. Im Alter von achtzehn Jahren kam sie erstmals in die USA und pendelte seitdem
zwischen den Kontinenten, reiste in die Sowjetunion und verkehrte in den Exilanten- und
Künstlerkreisen in Sanary-sur-Mer und Los Angeles. 1940 verließ sie Europa und lebte bis zu
ihrem Tod 1978 in Kalifornien. Erfolg hatte sie mit ihren Schriftsteller-Karikaturen, als erste
Frau auf diesem Gebiet. Sie hatte Liebschaften mit Johannes R. Becher, Aldous Huxley, Lion
Feuchtwanger, pflegte Freundschaften mit Klaus Mann, Golo Mann, Sybille Bedford, Mercedes de Acosta, Ludwig Marcuse und vielen anderen.
Thomas und Katia Mann nahmen sie wie eine Tochter auf. Ihre letzten Lebensjahre verbrachte sie in einer Villa über der Bucht von Santa Barbara. Sie widmete sich zunehmend der Astrologie und parapsychologischen Phänomenen. Als Medium empfing sie Diktate von verstorbenen Persönlichkeiten, die sie ab 1976 unter dem Titel »Von drüben« veröffentlichte und in dem ein Post mortem-Nachwort von Thomas Mann abgedruckt ist.
Manfred Flügge hat weltweit in Archiven geforscht, Gespräche mit Zeitzeugen geführt, zahlreiche unbekannte Briefe, Dokumente und Fotos gesichtet und gibt in dieser Lebensgeschichte auch einen neuen Blick auf andere Künstler des 20. Jahrhunderts frei. Herbert Wiesner spricht mit Manfred Flügge über diese Lebensgeschichte.
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