Ein armes Kind schmort im Fleischtopf, ein Vater köpft ohne Sinn und Reue seine Söhne, ein bildschönes Mädchen verspeist ein Wolfsherz. Ingo Schulze und Christine Traber fügen vertraute Motive zu neuen Geschichten, deren Melodie sich wie von selbst zu ergänzen scheint, so sehr haben wir den Klang der Grimm’schen Märchen seit Kindertagen verinnerlicht. Doch von nostalgischer Verklärung ist hier nichts zu spüren.
Wo Märchen und Mythos ineinandergreifen, entsteht Raum für Widersprüche: Die Figuren verlieren ihre Eindeutigkeit. Wer ist gut? Wer ist böse? Und was bleibt, wenn die Hoffnung auf ein glückliches Ende grausam enttäuscht wird?
Ingo Schulze und Christine Traber haben – eingehüllt in das vertraute Gewand märchenhaften Erzählens – ein Reich erschaffen, das ebenso uralt wie gegenwärtig ist. Sebastian Meschenmoser steuert Bilder bei, in denen das Ungeheuerliche seine Wirkung behauptet.
Ingo Schulze wurde 1962 in Dresden geboren. Seit 1993 lebt er in Berlin. Seine Bücher wurden vielfach ausgezeichnet und in mehr als 30 Sprachen übersetzt.
Christine Traber, 1964 in Stuttgart geboren, studierte Kunstgeschichte und Theaterwissenschaften an der FU Berlin. Sie lebt als freie Redakteurin und Autorin in Stuttgart.
Moderation: Sigrid Löffler
Tickets:
5,00 € I erm. 3,00 €
Weitere Informationen & Tickets unter:
www.literaturhaus-berlin.de