Vom 27. April bis 30. Juni 2012 präsentiert das Werkbundarchiv – Museum der Dinge im Rahmen der 2010 aufgenommenen Ausstellungsreihe zum Erbe des Deutschen Werkbundes den Nachlass des Architekten und Kulturreformers Hermann Muthesius (1861-1927).
Welche Bedeutung hat der Nachlass dieser herausragenden Persönlichkeit heute? Wie lässt er sich als Archiv für die Entwicklungen in Kultur, Gesellschaft und Technik im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert nutzen?
Der Nachlass ist nicht nur eine Ansammlung von Spuren des Lebens eines Einzelnen. Er ist auch Teil des kulturellen Gedächtnisses, das über die Person Hermann Muthesius hinausweist. Die Ausstellung widmet sich zunächst dem Nachlass selbst und betrachtet seine Geschichte, Funktionen und Potentiale. Danach nähert sie sich der Person Hermann Muthesius in drei Schritten. Am Anfang steht der Blick auf die Biographie: Die Ausbildung zum Architekten an der Technischen Hochschule Charlottenburg, die frühe Bautätigkeit in Japan, die Jahre als technischer Attaché an der deutschen Botschaft in London prägten die Tätigkeit des Preußischen Beamten und Entwerfers von Landhausbauten.
Im Zentrum steht das Geflecht von Kontakten, dokumentiert in über 8000 Briefen im Nachlass von Hermann Muthesius. Die Ausstellung zeigt die Briefwechsel mit Richard Riemerschmid, Mackay Hugh Baillie Scott, Charles Rennie Mackintosh und Großherzog Carl-Alexander von Sachsen-Weimar und Eisenach.
Schließlich wird das architektonische und schriftstellerische Werk von Hermann Muthesius gezeigt. Seine Publikationen als Architektur- und Gestaltungstheoretiker stehen auch wegen der Materiallage in dieser Präsentation im Vordergrund. Das architektonische Werk wird an exemplarischen Bauten, wie dem eigenen Haus in Nikolassee beleuchtet.
Der Nachlass hat seine eigene Geschichte, hat mehrere Bearbeitungen erfahren und muss als Fragment begriffen werden. Die Bearbeitung des Nachlasses ist ein nicht abgeschlossener, offener Prozess und wird als solcher auch in der Ausstellung sichtbar.
Besucherinnen und Besucher werden in der Ausstellung selbst zu Forschenden. Sie können ihren Zugang frei wählen, können sich sowohl mit den aufgearbeiteten Einzelthemen befassen, als auch ausgehend von den Themenschwerpunkten eigene Forschungswege ergründen.
Tickets:
5,00 € I erm. 3,00 €
Öffnungszeiten:
Montag, Freitag - Sonntag: 12:00 bis 19.00 Uhr
Dienstag - Donnerstag geschlossen
Weitere Informationen & Tickets unter:
www.museumderdinge.de