Das Münchner Künstlerhaus präsentiert vom 16. Juli bis 18. September 2014 eine eindrucksvolle Ausstellung mit ca. 250 Werken der prominenten Künstler Friedensreich Hundertwasser und Shoichi Hasegawa – Druckgrafiken, Aquarelle, Druckplatten und Keramiken, eine Leihgabe der privaten Sammlung „Kunstgalerien Böttingerhaus“ in Bamberg, kuratiert von Richard H. Mayer.
Die Ausstellung „Orient & Okzident“ vereinigt grafische Meisterwerke aus den unterschiedlichen Lebensabschnitten beider Künstler in Gegenüberstellung. Einflüsse und Wechselwirkungen japanischer und europäischer Kultur in der modernen Kunst werden so am Beispiel zweier Künstler des 20. Jahrhunderts dargestellt.
Beide Künstler öffneten sich Anfang der 60er-Jahre nahezu zeitgleich den Einflüssen einer jeweils fernen, fremden Kultur, verbunden mit dem Studium neuer Techniken. Ihre schöpferische Genialität brachte ihnen Weltruhm.
In Friedensreich Hundertwassers (15.12.1928 – 19.02.2000) künstlerischem Wirken beeindrucken seine leidenschaftliche Erfindungskraft sowie die Suche nach Wahrheiten über das menschliche Dasein im Einklang mit den Gesetzen der Natur. Sowohl in der Malerei als auch in der Architektur nehmen das Wohl und die Würde des Menschen einen besonderen Stellenwert ein.
Aus dem zukunftsweisenden Grundgedanken einer „vegetativen“ Kunst ist Hundertwassers Passion für die geschwungene, organische Linie zu verstehen, die ab 1953 oft auch in Form der Spirale seine Kompositionen durchläuft.
Hundertwasser hielt sich Anfang der 60er-Jahre in Japan auf, um die Kunst des japanischen Farbholzschnitts zu studieren. Obwohl Hasegawa beinahe zur gleichen Zeit zum Studium europäischer (Radier-)Kunst nach Paris reiste und in Europa blieb, besuchte er zuvor noch eine Ausstellung Hundertwassers in Tokio.
Shoichi Hasegawas (geb. 07.09.1929) Werk besticht durch die Transparenz der aquarellierten Farbigkeit, die Feinheit der Zeichnung, den leichten Pinselstrich sowie eine nur mehr angedeutete Gegenständlichkeit. In jedem seiner Bilder teilt sich die Leichtigkeit seiner Weltsicht mit.
Großen Einfluss auf Hasegawas Entwicklung, sowohl auf der technischen wie auch auf der konzeptionellen Ebene, hatte die Bekanntschaft mit dem großen Maler Kigai Kawaguchi, der sich während der nachkubistischen 20er-Jahre in Paris an den surrealistischen Studien beteiligt hatte.
Hasegawa gilt als ein Meister der Druckgrafik – sein Werk brachte dem „Japaner in Paris“ begehrte Kunstpreise, Ausstellungen in der ganzen Welt und hohes internationales Ansehen ein.
Die Werke von Hundertwasser und Hasegawa sind in den Erdgeschossräumen und der Lithografiewerkstatt des Münchner Künstlerhauses zu sehen.
Ausstellungsdauer:
16. Juli bis 18. September 2014
Öffnungszeiten:
Montag von 10:30 bis 22:00 Uhr
Dienstag bis Sonntag: 10:30 bis 19:30 Uhr
Tickets:
10,00 € | erm. 8,00 €
Weitere Informationen & Tickets unter:
www.hundertwasser-hasegawa.de
www.kuenstlerhaus-muc.de