Nur wenige biblische Erzählungen sind so umstritten wie jene vom
Gottesbefehl an Abraham, den eigenen Sohn zu opfern. Zwar wurde das
Opfer am Ende nicht vollzogen, doch klingt der Schrecken noch
Jahrhunderte nach. Die Geschichte ist skandalös, denn mit Isaak steht
der Zukunftsträger des Volkes Israel auf dem Spiel und damit alle
bisherigen Verheißungen an Abraham. Für alle drei monotheistischen
Religionen ist die Erzählung von zentraler Bedeutung, wenn auch die
Frage der Gottestreue auf unterschiedliche Weise betrachtet wird.
Die
Multimedia-Künstlerin Saskia Boddeke und der Filmemacher Peter
Greenaway begreifen die Opferung Isaaks als ein menschliches Drama und
setzen es in Beziehung zu aktuellen Ereignissen. Was ist stärker, das
Gebot Gottes oder die Liebe des Vaters? Und wie verortet sich das
moderne Subjekt im Spannungsfeld von Gehorsam und Vertrauen, zwischen
Macht und Gewissen?
Die Installation greift Aspekte der
jüdischen, christlichen und islamischen Überlieferung auf und verknüpft
die Geschichte mit Erfahrungen unserer Zeit. Mit Filmprojektionen,
opulenten Räumen, mit kostbaren Objekten, zeitgenössischen Kunstwerken
und einem Soundtrack inszenieren Boddeke und Greenaway ein sinnlich
wahrzunehmendes und emotionales Schaustück in 15 Teilen.
Ausstellungsdauer:
22. Mai - 13. September 2015
Öffnungszeiten:
täglich von 10:00 Uhr bis 20:00 Uhr (montags bis 22:00 Uhr)
Tickets:
8,00 € | ermäßigt 3,00 €
Kinder bis 6 Jahre frei
Familienticket (2 Erwachsene, bis zu 4 Kinder): 14,00 €
Alle Tickets berechtigen zum Besuch der Dauer- und der Sonderausstellung
Weitere Informationen & Tickets unter:
www.jmberlin.de
Foto: © Jüdisches Museum Berlin