Gegen Ende des 19. Jahrhunderts herrschte an der Königlichen Akademie der Künste in Berlin eine konservative, vor allem historisierende Kunstauffassung vor, maßgeblich beeinflusst von Kaiser Wilhelm II., der die traditionellen Kunstrichtungen förderte und sich gegen modernere Stilrichtungen aussprach. Schaufenster des etablierten Kunstbetriebs war der jährlich von der Akademie und dem Verein Bildender Künstler organisierten Salon – die Große Berliner Kunstausstellung. Junge Künstler mit ihren neuen naturalistischen oder impressionistischen Ausdrucksformen wurden von der Jury meistens abgelehnt.
Eine dieser Künstlervereinigungen, die Berliner Secession, wurde 1898 gegründet. Konkreter Anlass hierfür war die Weigerung, den Künstlern der Moderne einen eigenen Ausstellungsraum und eine eigene Jury im Rahmen des nächsten Salons von 1899 zur Verfügung zu stellen. So schlossen sich am 2. Mai 1898 auf Anregung von Walter Leistikow 60 bildende Künstler zusammen, darunter neben bereits international anerkannten Vertretern wie Max Liebermann, Lovis Corinth, Lesser Ury oder Max Slevogt auch viele junge Künstler und einige Frauen wie Dora Hitz, Sabine Lepsius und ab 1901 Käthe Kollwitz.
Präsentiert werden 64 Werke der Berliner Secession aus der Nationalgalerie Berlin, erweitert um Leihgaben aus dem Wallraf-Richartz-Museum Köln sowie aus Privatbesitz. Das sogenannte 'Dreigestirn des deutschen Impressionismus', Max Liebermann, Lovis Corinth und Max Slevogt, ist allein mit 20 Gemälden vertreten. Hinzu kommen weitere 26 Repräsentanten wie Lesser Ury, Walter Leistikow, Wilhelm Trübner oder Maria Slavona. Gemeinsam legen sie Zeugnis ab vom breiten Spektrum und der großen Dynamik künstlerischer Entwicklungen im Berlin der Jahrhundertwende.
Ausstellungsdauer:
10. Oktober 2013 bis 26. Januar 2014
Öffnungszeiten:
Dientag bis Freitag von 10:00 bis 18:00 Uhr
Samstag, Sonntag und an Feiertagen von 11:00 bis 18:00 Uhr
Montags geschlossen.
Öffentliche Führung sonntags um 15:00 Uhr und donnerstags um 17:00 Uhr (nur Eintritt, kein Führungsentgelt).
Tickets:
4,00 € I erm. 2,00 €
Weitere Informationen unter:
www.kollwitz.de
(Abbildung: Max Slevogt, Segelboote auf der Alster am Abend, 1905)