Um große Weltliteratur geht es im zweiten Sinfoniekonzert der Saison – um Geschichten von Liebe und Tod und um ganz individuelle Varianten des Erzählens in der Sprache der Musik. Richard Strauss trug mit Begeisterung dick auf und wählte klangfarbliche Extreme für seinen »Don Juan«. Keine Bühnenfigur à la Mozart schwebte ihm vor; sein Held ist der moderne Verführer, und sogartig zieht die Musik den Hörer hinein in das klingende Seelendrama. Wer könnte dem widerstehen? Strawinsky zeichnet die Linien feiner, doch nicht weniger kontrastreich. Seine Ballettmusik tanzt im grotesken Stil der Gliederpuppe Petruschka, und doch tun sich auch hier ungeahnte menschliche Gefühle und Abgründe auf. Klänge aus einer Welt, die – das Uraufführungsjahr war 1911 – Schritt für Schritt aus den Fugen gerät. Verwirrend neu war für Beethovens Zeitgenossen auch der dialogische Ansatz seines einzigen Violinkonzerts. »Manche Schönheit« fand man dennoch darin, und tatsächlich wird auch hier erzählt: im Wechselspiel von Solo und Orchester, im innigen Tonfall, im epischen Weiterspinnen motivischer Fäden. Dieser Herausforderung stellt sich der Geiger Sergey Khachatryanbei seinem zweiten Auftritt mit dem Gürzenich-Orchester Köln nach dem umjubelten Debüt 2012. Erstmals am Pult des Orchesters steht der charismatische Venezo laner Diego Matheuz, eines der bemerkenswerten Talente der jungen Dirigentengeneration.
Programm:
Richard Strauss - »Don Juan« Tondichtung nach Nikolaus Lenau op. 20
Ludwig van Beethoven - Violinkonzert D-Dur op. 61
Igor Strawinsky - »Petruschka« – Burleske Szene in vier Bildern
Mitwirkende:
Sergey Khachatryan Violine
Gürzenich-Orchester Köln
Diego Matheuz Dirigent
Tickets:
9,00 € bis 34,00 €
Ergänzende Angebote:
Konzerteinführung um 19:00 Uhr
Weitere Informationen & Tickets unter:
www.guerzenich-orchester.de
www.koelner-philharmonie.de