Von den kühlen Schreien der archaischen Bruckner-Messe über die festliche Pracht der Bachschen Polyphonie bis hin zum heißen Flüstern der Brittenschen „Illuminations“ – was für eine Kontrastspannung an einem einzigen Konzertabend! Am 28. November trifft Bruckner auf Hindemith, nicht minder spannend!
Gelegentlich erinnert Bruckners Blasermesse an musikalische Errungenschaften des Mittelalters. Wie die Erbauer des neuen Domes zu Linz lies Bruckner sich beim Komponieren von der Vision eines erhabenen gotischen Bauwerkes leiten – ohne die originale Musik der Gotik zu kennen. Die wurde erst in der Mitte des 20. Jahrhunderts dechiffriert.
Die „Illuminations“ sind ein rätselhaftes Buch. Dies beginnt bereits beim Titel. Rimbaud verzichtete auf den Artikel „les“, den Britten in seiner Partitur allerdings (irrtümlich?) wieder einführte. Viele inhaltliche Details legen nahe, dass Rimbaud die englische Bedeutung des Wortes „Illuminations“, „Erleuchtungen“, vorgeschwebt hatte, nicht die französische, „Farbstiche“, wie Paul Verlaine später glauben machen wollte. Benjamin Britten wählte Teile aus den „Illuminations“ aus, um darauf den ersten seiner drei bedeutenden Liederzyklen zu komponieren.
Programm:
Anton Bruckner
Messe Nr. 2 e-Moll für Chor und Bläser WAB 27
Johann Sebastian Bach
Brandenburgisches Konzert Nr. 3 G-Dur BWV 1048
Benjamin Britten
„Les Illuminations“ für hohe Solostimme und Streichorchester op. 18,
Text von Arthur Rumbaud
Mitwirkende:
Marek Janowski Leitung
Jacquelyne Wagner Sopran
MDR Rundfunkchor Leipzig
Michael Gläser Choreinstudierung
Ergänzende Angebote:
18:45 Uhr, Südfoyer: Einführung von Steffen Georgi
Tickets:
49,00 € | 44,00 € | 39,00 € | 34,00 € | 29,00 € | 19,00 €
Weitere Informationen unter:
Telefon 030 / 20 29 87 15
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(Bild: MDR Rundfunkchor © Kirsten Nijhoff/Kay Zimmermann)