Diese Musiker treten nicht in schwarz auf, sondern in weiß. So ungewöhnlich wie das Erscheinungsbild sind auch die Programmideen von „Laboratorium“. Nach Berlin kommt das Ensemble mit zehn Instrumentalisten aus zehn Ländern. Ihr „Debüt im Deutschlandradio Kultur“ haben sie „Ferne Welten“ genannt, denn in einem Doppelportrait werden sie Werke von Conlon Nancarrow und Claude Vivier spielen, die ihren Reiz aus der Auseinandersetzung mit dem „Anderen“ und „Fremden“ beziehen.
Für die berühmten 51 „Studies for Player Piano“ von Conlon Nancarrow (1912-97) gibt es keine Partituren. Der amerikanische Komponist hatte im mexikanischen Exil seine Ideen mittels eigenhändig gestanzter Lochstreifen dem sogenannten „Player Piano“ übergeben, einem Ampico-Selbstspielklavier. Wegen ihrer metrischen Vielschichtigkeit galten die „Studies“ lange als unspielbar. Die Musiker von „Laboratorium“ haben dennoch drei der interessantesten „Studies“ für ihr Ensemble instrumentiert.
Der kanadische Komponist Claude Vivier (1948-83) war Schüler u.a. von Karlheinz Stockhausen. 1976/77 unternahm er lange Reisen durch Asien (Japan, Iran und Bali), die sein musikalisches Denken unmittelbar beeinflussten. „Laboratorium“ stellt u.a. Viviers Werk „Pulau Dewata“ vor, eine farbenreiche Komposition für Perkussions-Ensemble, die ihren ideellen Ausgang von balinesischer Gamelan-Musik nimmt.
Leitung des Laboratoriums: Manuel Nawri
Tickets:
13 | 16 | 18 €
Weitere Informationen & Tickets unter:
030 / 8503 6821
www.dradio.de
(Bild: © Marco Melchiore)