Der genuesische Edelmann Alviano macht sich aufgrund seiner Hässlichkeit keine Hoffnung auf Liebe. Carlotta, die künstlerisch ambitionierte Tochter des Bürgermeisters von Genua, fühlt sich von ihm angezogen und möchte seine »schöne Seele« malen. Alviano versteht dieses Interesse an seiner Person falsch und wähnt sich ernsthaft geliebt. Als Carlotta dem moralisch haltlosen Verführer Tamare verfällt und an dieser Beziehung zugrunde geht, tötet Alviano den Rivalen und wird wahnsinnig.Franz Schrekers in der Zeit der Renaissance spielende, 1918 in Frankfurt uraufgeführte Oper »Die Gezeichneten« ist musikalisch dem Expressionismus verpflichtet. Im Zentrum des Geschehens, in dem auf fesselnd bildhafte Weise der Themenkomplex "Liebe und Kunst" reflektiert wird, steht mit dem missgestalteten Außenseiter Alviano ein sogenannter "Gezeichneter".
Die Kölner Erstaufführung der "Gezeichneten" fand im Jahr 1920 statt, gefolgt von Aufführungen weiterer Opern des Komponisten Franz Schreker, der mit seinen tiefenpsychologisch angelegten und emotional aufwühlenden Musikdramen in dieser Zeit zu den meistbeachteten Komponisten auf deutschen Opernbühnen zählte. Von den Nationalsozialisten mit Aufführungsverbot belegt, geriet sein Werk über mehrere Jahrzehnte in Vergessenheit, bevor in den vergangenen Jahren eine Wiederentdeckung seiner opulenten musiktheatralischen Schätze einsetzte.
Patrick Kinmonth, der an der Oper Köln gemeinsam mit Robert Carsen Richard Wagners "Der Ring des Nibelungen" realisierte und hier in der Folge mit "Madama Butterfly" und "Solaris" eigene Arbeiten ablegte, zeichnet für die Inszenierung verantwortlich, die im April 2013 Premiere an der Oper Köln feierte. Freuen Sie sich auf eine erlesene Besetzung, u. a. mit Gast-Stars wie Marco Jentzsch, Bo Skovhus und Oliver Zwarg. Am Pult des Gürzenich-Orchesters steht Maestro Stefan Soltesz.
Die Kurzeinführung zu Franz Schrekers "Die Gezeichneten" beginnt um 18:20 Uhr.
Spielstätte:
Staatenhaus Saal 2
Tickets:
ab 12,00 €
Weitere Informationen unter:
www.oper.koeln