In Mozarts rasantem Kammerspiel Così fan tutte
steht die Treue auf dem Prüfstand: Zwei junge Paare müssen erkennen,
dass es in der Liebe keine Garantie gibt. Der lettische Schauspieler,
Schriftsteller und Regisseur Alvis Hermanis, einer der vielseitigsten
Theater-Erneuerer unserer Tage, blickt in seiner dritten Opernregie
hinter den schönen Schein der Liebe und entlarvt sie als
Projektionsfläche unserer eigenen Wünsche.
Die Freunde Guglielmo und Ferrando wähnen sich sicher, von ihren
Verlobten geliebt zu werden. Don Alfonso dagegen wettet, dass keine Frau
treu sein kann. Topp, die Wette gilt! Zum Schein werden Guglielmo und
Ferrando zum Militär eingezogen. In Verkleidung kehren sie zurück und
werben um die Braut des jeweils anderen. Das Experiment »glückt« …
Ein Jahr nach der Französischen Revolution zeigte Mozart mit Così fan tutte,
dass nicht nur politische Ordnungen, sondern auch soziale Grundpfeiler
wie die Ehe ins Wanken geraten können – ein Zündstoff, der das Werk aus
moralischen Gründen lange Zeit ins Abseits drängte. Dafür gilt Così fan tutte heute als eine der schärfsten und modernsten Kompositionen Mozarts.
Über Gemälde aus der Zeit des Rokoko schlägt Alvis Hermanis in seiner
Inszenierung eine Brücke zwischen uns und der irisierenden Erotik des
18. Jahrhunderts – eine Archäologie des Sentiments, die einen frischen
Blick auf dieses ebenso verstörende wie befreiende Werk wirft.
Kostenlose Werkeinführung, 30 Minuten vor Vorstellungsbeginn im Foyer
mit anschließender
After Show Lounge
Tickets:
12,00 € bis 72,00 €
Weitere Informationen & Tickets unter:
www.komische-oper-berlin.de
(Foto: © Monika Rittershaus)