Sommer 1789. Im Schloss der Gräfin de Coigny wird ein Fest vorbereitet.
Charles Gérard, Diener im Hause der Gräfin, schreit seinen Hass auf die
Dekadenz der französischen Aristokratie heraus. Sein alter Vater muss
von früh bis spät schuften, er selbst, der mit der Tochter des Hauses,
Madeleine de Coigny, aufgewachsen ist und sie heimlich, aber
aussichtslos liebt, führt ein würdeloses Dasein als Lakai. Die
politische Lage ist angespannt. Doch als die Ballgesellschaft
schließlich eintrifft, versucht man sich mit Schäferspielen von den
beunruhigenden Nachrichten aus Paris abzulenken. Unter den Gästen
befindet sich auch der junge Dichter André Chénier. Madeleine fordert
ihn auf, eines seiner Gedichte vorzutragen. Er singt von der Liebe und
beklagt die Ungerechtigkeit der herrschenden Zustände so eindringlich,
dass sie tief betroffen den Saal verlässt. Da öffnen sich plötzlich die
Türen und eine aufgewühlte Menschenmenge, angeführt von Gérard,
schockiert die Ballgäste. Doch der Gräfin gelingt es, die Menschen
zurückzuweisen. Der Tanz geht weiter.
Fünf Jahre später tanzt niemand mehr. Paris zittert unter dem Regime
Robespierres. Gérard ist Ankläger beim Revolutionstribunal geworden;
Madeleine lebt verarmt in Paris, nur unterstützt von ihrer ehemaligen
Zofe Bersi, die sich als Kurtisane durchschlägt. Chénier wird wegen
seiner Gedichte gegen die Schreckensherrschaft Robespierres verfolgt.
Obwohl ihn sein Freund Roucher eindringlich bittet, Paris zu verlassen,
weigert er sich, denn er hat sich in eine Unbekannte verliebt, die ihm
heimlich Briefe schreibt. Die Unbekannte ist Madeleine. Als sich die
beiden bei einem nächtlichen Treffen ihre Liebe gestehen, werden sie von
Gérard überrascht, der Madeleine seit einiger Zeit durch seine Spitzel
suchen ließ. Es kommt zum Kampf, bei dem Gérard verwundet wird. Gérard
bittet seinen Rivalen, mit Madeleine zu fliehen und für ihre Sicherheit
zu sorgen. Auf einer Sitzung des Revolutionstribunals einige Zeit später
unterzeichnet er dennoch die Anklageschrift gegen Chénier, den er
ohnehin für verloren hält. Um ihren Geliebten zu retten, bietet
Madeleine Gérard ihren Körper an. Gerührt von ihrer Liebe, schwört
Gérard, den Dichter vor dem Tribunal zu verteidigen, doch vergebens.
Chénier wird zum Tode verurteilt. Am Abend vor seiner Hinrichtung
verschafft sich Madeleine mit Gérards Hilfe Zugang zum Gefängnis und
besticht einen der Schließer, sie an Stelle einer anderen Verurteilten
in Haft zu nehmen. Die beiden Liebenden erwarten gemeinsam den Tod.
Musikalische Leitung:
Ivan Repusic
Inszenierung:
John Dew
Dauer:
2 Stunden 30 Minuten | eine Pause
Einführung: 45 Minuten vor Vorstellungsbeginn im Rang-Foyer rechts
Tickets:
29,00 € I 53,00 € I 76,00 € I 95,00 €
Weitere Termine der Aufführung:
17. Mai 2017
21. Mai 2017
25. Mai 2017
Weitere Informationen unter:
www.deutscheoperberlin.de
Bild: © Bernd Uhlig