Theater in Hamburg

Unterwerfung

Mi. 10.04.19 19:30

Von Michel Houellebecq

3 x 2 Freikarten

FAQ-Room 6
In der Übersetzung von Norma Cassau und Bernd Wilczek in einer Fassung von Karin Beier und Rita Thiele


Am 8. Januar 2015 erklärt der französische Premierminister Manuel Valls: „Frankreich, das ist nicht ‚Die Unterwerfung‘, das ist nicht Michel Houellebecq! “Die Gründe, warum Houellebecqs jüngster Roman so irritiert, liegen auf der Hand: Houellebecq erzählt vom plötzlichen Verenden der französischen Kultur und Tradition wie wir sie kennen – und das in naher Zukunft.


Paris im Jahre 2022: Straßenschlachten zwischen Extremisten heizen das politische Klima auf. Der Front National hat gewaltigen Zulauf. Um zu verhindern, dass er als stärkste Partei den Präsidenten stellt, koalieren die liberalen bürgerlichen Parteien mit einer gemäßigt islamischen Partei. Der Plan geht auf: In den Élysée-Palast zieht Frankreichs erster muslimischer Präsident ein. Was diese durchaus realistische Zukunftsprognose Houellebecqs erst zum Skandalon macht, ist, wie sich binnen weniger Monate das öffentliche Leben ohne jeden Widerstand wandelt. Die islamische Bruderschaft, die Frankreich wie eine bankrottgegangene Firma übernimmt, errichtet kein totalitäres Regime wie bei Huxley oder Orwell. Machtübernahme und Wandel vollziehen sich vollkommen unspektakulär, demokratisch und legal. Schulen und Hochschulen werden muslimisiert, die Frauen verschwinden aus der öffentlichen Arbeit, Bekleidungsvorschriften und Polygamie werden eingeführt. Und die Bevölkerung nimmt die islamischen Gebote und Verbote genauso hin, wie sie bisher Quotenregelungen, Steuererhöhungen, Mülltrennungsgebote oder die Privatisierung öffentlicher Dienste akzeptiert hat.


„Mein Roman ist zutiefst zwiespältig, man kann ihn wie eine verzweifelte oder wie eine hoffnungsvolle Geschichte lesen“. Houellebecqs boshafter Polit-Thriller richtet sich nicht gegen den Islam, sondern beschreibt den Kollaps der Kultur des Westens. Dieser Zusammenbruch ist das Ergebnis des schleichenden Verfalls sämtlicher kollektiver Bindungen, angeleitet von einem Bild der Welt, das von der Idee des Ichs beherrscht wird und so direkt ins ökonomische, soziale und moralische Desaster, führt.

Mitwirkende
Ein Monolog mit Edgar Selge
Regie: Karin Beier | Bühne: Olaf Altmann | Kostüm: Hannah Petersen | Musik: Daniel Regenberg | Licht: Rebekka Dahnke | Dramaturgie: Rita Thiele

Dauer:
Zwei Stunden, 40 Minuten, eine Pause

Tickets:
15,00 € bis 69,00 €

Weitere Informationen unter:
www.schauspielhaus.de

Foto © Klaus Lefebvre

Tickets

15.00 €

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twotickets.de bedankt sich für die Zusammenarbeit. Pressetext und -foto mit Genehmigung von Deutsches SchauSpielHaus Hamburg. © liegen bei den Urhebern.

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