Moderne Klassik in Hamburg

Nebensonnen

Sa. 05.03.22 19:00

Voyager Quartet

Freikarten schon vergeben

„Das ist der Tanz der Welt selbst: wilde Lust, schmerzliche Klage, Liebesentzücken, höchste Wonne, Jammer, Rasen, Wollust und Leid; da zuckt es wie Blitze, Wetter grollen: und über allem der ungeheure Spielmann, der alles zwingt und bannt, stolz und sicher vom Wirbel zum Strudel, zum Abgrund geleitet: – er lächelt über sich selbst, da ihm dieses Zaubern doch nur ein Spiel war. So winkt ihm die Nacht. Sein Tag ist vollbracht.“ Richard Wagner


Man könnte meinen, Richard Wagner beschreibt hier Schuberts Winterreise, aber in Wirklichkeit spricht er über Beethovens Streichquartett Nr.14 in cis-Moll. Schubert hat man dieses Opus 131, das Beethoven kurz vor seinem Tod komponierte und für sein bedeutendstes Streichquartett hielt, nur wenige Tage vor seinem Tod im November 1828 vorgeführt und dieser sei so begeistert gewesen, dass man um ihn habe fürchten müssen. Es ist bezeichnend, dass gerade ein Komponist wie Richard Wagner tief beeindruckt von Beethovens Opus 131 war. Das einleitende Adagio nannte Wagner „wohl das Schwermütigste, was je in Tönen ausgesagt worden ist.“ In sieben pausenlos aufeinanderfolgenden Stücken (er selbst sprach nicht mehr von Sätzen) hat Beethoven der Idee des zyklisch geformten Werkes einen neuen „romantischen“ Aspekt verliehen. Das Quartett ist in seiner unkonventionellen Satzfolge, der Hingabe an Klangspiel und Sanglichkeit ein Hörgenuss ohnegleichen.


Zweifellos hat Schubert in seinem bahnbrechenden Liedzyklus „Winterreise“ die dunkle Seite der Sehnsucht nach Glück in Obsessionen, Ängsten, Bedrohungen, Gefühlen von Verlorenheit, Öde und Ausgesetztsein in bisher unbekannter Dosis und Eindringlichkeit bemerkbar gemacht. Sein instrumentaler Gesang kann als Auflösung der klassischen Gattungsgrenzen gesehen werden. Wiederholungen, die ähnlich wie Pausen gleichermaßen Stillstand und Unendlichkeit herstellen, machen Gegenwart als Erfahrung und Vertiefung des Da-Seins möglich. Was man sich zunächst kaum vorstellen kann, entwickelt bald schon Suchtcharakter: man versteht dieses Hörbild auch ohne Gesang – ein wahres Kunstwerk. Wie bei Beethovens op.131 entstehen keine Pausen zwischen den Stücken. Eigens komponierte Intermezzi schlagen Brücken zwischen den Liedern und distanzieren sich zugleich von ihnen. Wie im Traum überlagern sich verschiedene Zeitschichten.


Mitwirkende:
Voyager Quartet
Violine - Nico Christians
Violine - Maria Krebs
Viola - Andreas Höricht
Violoncello - Klaus Kämper


Programm:
Franz Schubert aus „Winterreise“ D 911, op. 89 in einer Bearbeitung für Streichquartett von Andreas Höricht.
- Gute Nacht              - Gefrorne Tränen
- Der Lindenbaum      - Auf dem Flusse
- Irrlicht                       - Frühlingstraum
- Einsamkeit               - Der Wegweiser
- Das Wirtshaus         - Mut
- Die Nebensonnen    - Der Leiermann
Pause
Ludwig van Beethoven / 1770-1827 Streichquartett Nr. 14 cis -moll, op. 131
- Adagio ma non troppo e espressivo  - Allegro molto vivace
- Allegro moderato                               - Andante ma non troppo e molto cantabile
- Presto                                                - Adagio quasi un poco andante
- Allegro


Bitte beachten:
Die Veranstaltung findet aktuell unter Berücksichtigung der 2G-Regeln statt. Es gilt die Maskenpflicht, auch während der Vorstellung. Bitte informieren Sie sich hier genau über das aktuelle Hygienekonzept.

Tickets

10.00 € - 18.00 €

Veranstaltet durch

Tschaikowsky-Saal

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twotickets.de bedankt sich für die Zusammenarbeit. Pressetext und -foto mit Genehmigung von Tschaikowsky-Saal. © liegen bei den Urhebern. Foto: Voyager Quartet

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