Theater in Hamburg
Nach Franz Grillparzer
Ihr Mythos lebt seit der Antike. Bis in die Gegenwart wird er immer wieder neu überschrieben. Es ist Medeas Ende, das sie berühmt gemacht hat: die monströse Verzweiflungstat, der Mord an ihren eigenen Kindern. Wie jedes grausame Ende einer Geschichte hat auch dieses eine Vorgeschichte. „Wann hört das auf?“ – „Wann hat es angefangen?“, fragen sich Medea und Jason immer wieder, als sie sich in einer letzten langen Begegnung gegenüberstehen.
"Kolchis. Wilde Gegend“ – so beginnt der Dramatiker Franz Grillparzer seine Trilogie der Medea. Hier, am Ufer des Schwarzen Meeres, landet der griechische Held Phryxus. Sein Schiff hat ein goldenes Vlies zum Segel, ein geheimnisvolles Widderfell. Aietes, der König von Kolchis, erschlägt seinen Gast und raubt das goldene Vlies. Die junge Medea ist Zeugin des Mordes. Jahre später erreichen die Argonauten aus Griechenland Kolchis und fordern das goldene Vlies zurück. König Aietes plant, ihren Anführer Jason zu vergiften. Doch Medea rettet den Fremden, in den sie sich verliebt, opfert ihm Vater und Bruder und flieht mit ihm. Nach langer Irrfahrt, in Jasons Heimat Iolkos, nicht willkommen geheißen, gelangen sie nach Korinth und bitten um Asyl. Kinder sind inzwischen geboren, doch die Liebe ist erloschen. Medea bleibt hier eine Fremde. Jason geht eine Beziehung zur jungen Königstochter Kreusa ein, Medea gibt er preis. Entwurzelt, den Verrat nicht verwindend, holt sie zur Rache aus und bekennt: „Man hat mich bös genannt, ich war es nicht: Allein ich fühle, dass man’s werden kann.“
Regisseurin Jette Steckel erzählt in konzentrierter Konstellation Medeas tragische Geschichte als eine Kette von Gewalterfahrungen, Rechtsbrüchen, Verrat und Ausgrenzung. Eine Migrationsgeschichte und ein unter Hochspannung gesetztes Beziehungsdrama: Jason und Medea.
Premiere am Thalia Theater war am 20. Oktober 2018
Dauer:
1 Studen und 45 Minuten, keine Pause
Mitwirkende:
Jette Steckel, Regie
Florian Lösche, Bühne
Aino Laberenz, Kostüme
Friederike Bernhardt (Geza Cotard), Musik
Johannes Cotta (Geza Cotard), Musik
Yohan Stegli, Choreographie
Julia Lochte, Dramaturgie
Maja Schöne, Medea
André Szymanski, Jason
Tuana Arslantas
sowie
Chor der Kinder: Lisa Ambokadze, Sofie Ambokadze, Johanna Alde, Tuana Arslantas, Goya Brunnert, Malo Burfeind, Alice Dik, Helene Jensen, Klarissa Klotz, Stella Koch, Leandre Marvin Kordts, Marta Laubinger, Lilly Lengenfelder, Connor-Cash Leonhard, Jon Löhrs, Philine Mai, Rasmus Meyer-Loos, Klara Mittelstraß, Alina-Sophie Müller, Carla Robinson, Katerina Shabarkova, Neeltje Voller, Jascha Volz
Live-Musik:
Geza Cotard
Tickets:
11,00 € bis 55,00 €
Weitere Informationen, Termine und Tickets:
https://www.thalia-theater.de/stueck/medea-und-jason-2018
Foto: © Armin Smailovic
Thalia Theater
Veranstaltet durch
Thalia Theater GmbH
twotickets.de bedankt sich für die Zusammenarbeit. Pressetext und -foto mit Genehmigung von Thalia Theater GmbH. © liegen bei den Urhebern.
Für diese Veranstaltungen gibt es