»Yo soy María - Ich bin María ... María Tango, María der Vorstadt, María Nacht, María fatale Leidenschaft, María der Liebe zu Buenos Aires bin ich!«
Der argentinische Komponist Astor Piazzolla verfasste in seiner einzigen Oper eine Liebeserklärung an »seine« Stadt Buenos Aires in Musik, die in der Titelfigur María menschliche Gestalt annimmt. Gemeinsam mit dem Dichter Horacio Ferrer entwarf er im Jahre 1968 eine Revue in 16 Bildern, die um das Leben, Sterben und immer aufs Neue Wiedergeboren-Werden dieser einzigartigen Stadt kreisen.
Die ursprünglich namensgebende Stadtheilige Santa Maria de los Buenos Aires tritt hier als »Tochter der Vorstädte« in Erscheinung. Sie ist eine Unheilige, Umworbene, Begehrte, Verlassene, Verurteilte, eine Liebende und Leidende, die durch diese Tango-Oper hindurch ein Panoptikum der Underdogs, der Armen, Diebe, Huren und Freier abschreitet und dabei Astor Piazzollas intensive musikalische Bilder durchwandert. Ihre Gefühle sind ebenso vielfältig wie die Geschichte dieser Stadt der Einwanderer und Porteños, die ihrerseits für sich beansprucht, die wahre Heimat des Tangos und dessen seltsam sehnsuchtsvollen Lebensgefühls zu sein.
Piazzollas »operita«, die formal mit Gesangssoli, Erzähler und Sprechchor einer Kantate ähnelt, besteht aus einer Folge unterschiedlichster Tangos, Milongas, Canyengue und eben jenem Tango Nuevo, der seine Entstehung maßgeblich Piazzolla verdankt. Der Komponist selbst war ein Meister des Bandoneons, jenes Instrumentes, das wie kein anderes mit dem Tango verbunden ist. Vor und nach seinem Studium der klassischen Komposition in Paris hatte er als Bandoneon-Spieler und mit Arrangements für Tangoorchester seinen Lebensunterhalt bestritten. Piazzolla war eine Ausnahmeerscheinung in der Welt des Tangos, internationale Stars des klassischen Musikbetriebs wie Gidon Kremer suchten die Zusammenarbeit mit ihm; die unerhörte Intensität seiner Musik hat darüber hinaus dem traditionellen Tango neues Leben beschert.
Libretto von Horacio Ferrer
Dauer: 1h 20 min, ohne Pause
Mitwirkende:
Musikalische Leitung Christopher Sprenger
Szenische Einrichtung Daniel Bonilla-Torres
Beleuchtung Matthias Hönig
Technische Einrichtung Sven Sandow
Kostüm Cordula Erlenkötter
Choreografie Yuliya Gerbyna / Michal Sedláček
Dramaturgie Philipp Amelungsen
Musikalische Einstudierung Michael Wendeberg
Regieassistenz Matthias Hüstebeck
Ausstattungsassistenz Ayfer Ezgi Karatas
María Nicole Piccolomini / Luciana Mancini (2.2.)
El Duende – Ein Geist Daniel Bonilla-Torres
Payador – Ein Sänger Johannes Mertes / Ruben Peloni (1.12., 2.2.)
Tanzpaare
Laura Busquets Garro / Enno Kleinehanding
Margherita Sabbadini / Pietro Chiappara
Ayana Kamemoto / Johan Plaitano
Flöte Ralf Mielke
Gitarre Benjamin Schwenen
Bandoneon Christian Gerber
Staatskapelle Halle
Tickets:
ab 16,00 € bis 36,00 €
Weitere Informationen unter:
www.buehnen-halle.de
Fotos © Falk Wenzel