Theater in Halle/Saale

Angst essen Seele auf

Mi. 29.11.17 19:30

Von Rainer Werner Fassbinder

1 x 2 Freikarten

oder

»Glück, was ist das schon?«


Ein ursprünglich kulturelles Erbe sind Biergärten. Jedermann, ob arm,
ob reich, ob etabliert oder am Rande der Gesellschaft, ob jung, ob alt,
ob mit Familie oder allein lebend, ob von hier oder von woanders,
genießt das besondere Flair unter freiem Himmel. Am Tag oder bis in die
Nacht. Ausgerechnet im Herkunftsland der Biergärten, im Süden der
deutschen Heimat, haben es verantwortungsvolle Bürger vor ein paar
Jahren geschafft, die Ruhezeiten durchzusetzen und die Gärten am
späteren Abend flächendeckend zu schließen.


Der Aufschrei dagegen blieb aus. Erduldet wird, was Recht und Ordnung
zu leben vorgeben. Das Glücksempfinden der Menschen erhält keine
rechtliche Basis im täglichen Miteinander. So ergeht es auch Emmi und
Salem. Sie, eine alternde Putzfrau, die nach dem Tod ihres Mannes allein
ihr bescheidenes Leben führt. Und er, ein junger marokkanischer
Gastarbeiter. Beide werden ein Paar und versuchen einfach, in ihrem
Alltag Glück zu empfinden, weil sie sich offensichtlich gut tun. Sie
kann ihm ein Zuhause bieten und er kann für sie ihre Einsamkeit
überwinden.


Die Nachbarin erregt sich beim Sohn des Hausbesitzers:


»Dieses Gesindel, kann man denn da nichts machen gegen sowas, Herr Gruber?


Herr Gruber: »Aber warum denn, Frau Karges. Die sind doch offensichtlich sehr glücklich zusammen.«


Frau Karges: »Aber Glück, Herr Gruber, was ist das schon? Es gibt doch immerhin noch sowas, wie Anstand!«


Das empfundene Recht auf Ausgrenzung erstickt Fantasie und
Glücksbegabung. Fassbinder hat uns ein beklemmendes Gleichnis auf unsere
jetzigen Tage hinterlassen, weil er in den 70er Jahren schon wusste:
Wir veröden, wenn wir nicht für unsere Vielfalt und Toleranz eintreten.
Die Bühne des nt wird zum Biergarten, in welchem die Figuren dieses
bewegenden Dramas mitten unter uns ihre Sorgen, Ängste und Sehnsüchte
bei Bier, Wein oder Wasser miteinander teilen werden!



Dauer:
ca. 120 Minuten


Mitwirkende:
Regie - Matthias Brenner
Ausstattung - Nicolaus-Johannes Heyse
Dramaturgie - Alexander Suckel
Inspizienz - Theresa Schafhauser Jorente
Regieassistenz - Oliver Meyer
Souffleuse - Sylke Apel
Ausstattungsassistenz - Markus Neeser

Emmi Kurowski - Elke Richter
Salem, genannt Ali - Benito Bause
Krista - Emmis Tochter Sybille Kreß
Eugen, deren Mann Nils - Thorben Bartling
Bruno, Emmis Sohn - Paul Maximilian Pira
Anton Angermayer, Wirt - Hilmar Eichhorn
Barbara Angermeyer, seine Frau - Bettina Schneider
Katarina,seine Tochter - Sybille Kreß
Edda Karges - Barbara Zinn
Paula - Peter W. Bachmann
Hedwig - Joachim Unger
Frieda - Jörg Simonides
Gerhard Gruber - Peter W. Bachmann
Ober in der Osteria - Jörg Simonides
Kurt, Chef von Salem - Joachim Unger
Jens / Jörg, Polizisten - Jörg Simonides / Joachim Unger
Fuad, Freund von Salem - Eyad Ghannan / Ahmed Alhalak


Tickets:
18,00 €


Weitere Informationen unter:
www.buehnen-halle.de


Foto: © Anna Kolata

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