Die Demokratie scheint in der Krise, die Ära der Postdemokratie bereits angebrochen. Die Symptome dafür sind vielfältig: populistische Führer, Fake News, Rückfall in autokratische Strukturen, totalitäre Propaganda, Neoliberalismus. Dennoch ist seit einiger Zeit spürbar, dass sich die Gesellschaft wieder politisiert. Und auch die Künstler erheben zunehmend Einspruch. Sie schaffen Werke, die sie als Instrumente der Kritik verstehen und die ausdrücklich politisch motiviert sind. In einer großen Ausstellung bringt die SCHIRN künstlerische Positionen zusammen, die sich als Seismografen des politischen Handelns der Gegenwart lesen lassen. Dabei liegt der Fokus auf grundsätzlichen Fragen und der Auseinandersetzung mit Phänomenen und Möglichkeiten politischer Beteiligung.
In den Arbeiten werden Haltungen infrage gestellt, Formen des Protests abgebildet und künstlerisches Engagement ins Visier genommen. Installationen, Fotografien, Videos, Gemälde und Skulpturen von Phyllida Barlow, Andrea Bowers, Julius von Bismarck, Sam Durant, Omer Fast, Adelita Husni-Bey, Hiwa K, Ahmet Öğüt, Rirkrit Tiravanija oder Forensic Architecture dokumentieren das langsame Auflösen demokratischer Errungenschaften ebenso wie den Druck der neuen Massenbewegungen. Sie analysieren Herrschaftsdiskurse, bieten nonkonformistische Einwürfe, entwickeln Strategien des Widerspruchs oder geben die einfallsreichen Wege der neuen Protestkultur wieder.
Mitwirkende:
Halil Altındere, Phyllida Barlow, Guillaume Bijl, Julius von Bismarck, Andrea Bowers, Osman Bozkurt, Tobias Donat, Sam Durant, Omer Fast, Mark Flood, Forensic Architecture, Dani Gal, Katie Holten, Adelita Husni-Bey, Hiwa K, Edgar Leciejewski, Jonathan Monk, Ahmet Öğüt, Ricarda Roggan, Marinella Senatore, Rirkrit Tiravanija, Nasan Tur, Jens Ullrich
Austellungsdauer:
21. März 2018 bis 27. Mai 2018
Öffnungszeiten:
Dienstag, Freitag bis Sonntag: 10–19 Uhr
Mittwoch & Donnerstag: 10–22 Uhr
Tickets:
9,00 €
Weitere Informationen unter:
www.schirn.de