Theater in Frankfurt am Main
Nach dem Roman von Irmgard Keun
3 x 2 Freikarten
Gilgi, Tochter der kleinbürgerlichen Kölner Familie Kron (Karnevalartikel en gros), wird an ihrem 21. Geburtstag eröffnet, dass sie kein leibliches Kind ist. Sie verlässt ihre Familie, nimmt ihr Leben selbst in die Hand und macht sich auf die Suche nach ihrer Mutter. Gilgi ist nüchtern, praktisch und liebt es, „ihr Leben wie eine sauber gelöste Rechenaufgabe vor sich ausgebreitet zu haben“. Sie ist zielstrebig, unabhängig und will eine eigene Existenz aufbauen, als ihr die Liebe in Person des Bohemiens Martin einen Strich durch die Rechnung macht. Sie verliert sich in dieser Liebe und alle sicher geglaubten Werte sind auf einmal nichtig. Und auch sonst ist das Leben in Deutschland 1931 nicht eben leicht. Gilgi versteht nichts von Politik, bleibt aber dennoch von der allgemeinen Lage nicht unberührt.
Als ihr Freund Hans sie um Geld bittet, weil er aus Not, um seine Familie ernähren zu können, einen Wechsel gefälscht hat, nehmen die Dinge einen dramatischen Lauf …
Und doch wird Gilgi nicht untergehen und wieder auf die Beine kommen.
Mit »Gilgi – Eine von uns« wurde Irmgard Keun im Jahr 1931 über Nacht zur gefeierten Schriftstellerin. Der Roman ist ein scharfsinniges Porträt der beginnenden 1930er Jahre und eine trotzige Stimme der Emanzipation.
Besetzung
Regie: Carola Moritz
Bühnenbild: Atelier Fantômas
Gilgi: Soraya Mezhère
Stimme Martin: Christoph Gérard Stein
Tickets
Veranstaltet durch
Kulturhaus Frankfurt
twotickets.de bedankt sich für die Zusammenarbeit. Pressetext und -foto mit Genehmigung von Kulturhaus Frankfurt. © liegen bei den Urhebern.
Für diese Veranstaltungen gibt es
Theater in Frankfurt am Main
Nach dem Roman von Irmgard Keun
Das war ein schöner Abend: Die Kartenausgabe funktionierte problemlos und es gab freie Platzwahl, sodass ich an einen schönen Platz hatte, wobei in dem kleinen Theater man von überall aus gute Sicht hatte. Es handelte sich um ein Ein-Personen-Stück, dass die Schauspielerin souverän präsentiert hat. Der Abend hat sich gelohnt!
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Ein Hildegard-Knef-Abend
Der Hildegard Knef-Abend gab einen netten Einblick in das Leben und Schaffen der Künstlerin. Carola Moritz transportierte die Chansons mit halbwegs passender Attitüde und führte mit kleinen Anekdoten durch den Abend. Ich fand es ganz unterhaltsam, meine Begleitung fand die Künstlerin hölzern und würde es sich nicht mehr ansehen.
Theater in Frankfurt am Main
Ein romantisches Schauermärchen von E.T.A. Hoffmann
Wie erwartet ist das Frankfurter Kulturhaus an diesem Abend fest in der Hand von Schüler*innen. Da sich Pädagog*innen heutzutage zurückhalten und nicht einschreiten, wenn zwei lustige Jungs eine Flasche Wein zum Verzehr während der Vorstellung erwerben, muss die Dame von der Kasse zu Beginn persönlich ran und vorsorglich um Respekt für die Darsteller bitten. Wie auch bei „Woyzeck“, den ich hier zuletzt sah, wurde der Klassiker aufgepeppt, ohne dass man ihm, à la Schauspiel Frankfurt, eine neue Interpretation aufgezwungen oder ihn komplett dekonstruiert hätte. Stattdessen wird einigermaßen werkgetreu die Geschichte erzählt, nur dass Lothar, Clara und Nathanael skypen und sich gegenseitig Messages schicken. Die Automate Olimpia ist eine Computeranimation, es gibt einen Duell mit Laserschwertern (Star Wars lässt grüßen) und eine Facebook-Einladung zu Professor Spalanzanis Weihnachts-Party. Hier mokiert sich mein junger Begleiter (30 Jahre, Pädagoge), dass diese Anspielungen bei der anwesenden Zielgruppe vermutlich nicht mehr zünden. Ein Blick ins Programmheft zeigt, dass die Inszenierung bereits von 2014 stammt – das kann man eventuell für mildernde Umstände geltend machen. Mich stört es nicht weiter, gebraucht hätte ich es aber auch nicht. Denn der Text gibt einiges her und die Schauspieler sind gut. Gerade der Anfang, wenn Nathanael seine traumatischen Kindheitserlebnisse mit dem Finsterling Coppelius erzählt, ist sehr gelungen. Hier schafft es der überzeugend agierenden Gregor Andreska allein durch seine Erzählung, mir ein paar mal Gänsehaut-Schauer über die Arme zu jagen. Auch Michael Policnik als omnipräsente Schauergestalt mit geschminktem Gesicht und fiesem Lachen träg zur Stimmung bei. Hier wird der Geist des Originals durchaus getroffen, ganz ohne das Brimborium und die Effekte, die im weiteren Verlauf der Inszenierung auftauchen. Unter dem Strich eine solide „Fringe-Produktion“, und dass die nur halbwegs freiwillig anwesenden Schülerinnen und Schüler an keiner Stelle verhaltensauffällig wurden, spricht sicherlich auch für die Qualität dieser Theaterproduktion.