Theater in Frankfurt am Main
1918.Ein Stück deutsche Revolution
Das Freie Schauspiel Ensemble Frankfurt präsentiert mit "Die Unvollendete" ein Stück, das die deutsche Revolution von 1918 in all ihren Facetten beleuchtet. Tauchen Sie ein in die dramatische Inszenierung, die Ihnen einen einzigartigen Einblick in die wilde Formationen des Widerstands, die messerscharfen Streitgespräche, erhabenen Staatsakte, schmutzigen Intrigen, brillanten politischen Diskurse, Aufruhr, Chaos, dummdreiste Hinterzimmerdiplomatie und blanken Terror dieser Zeit gewährt.
Im November 1918 weigerten sich Marinesoldaten zu einer selbstmörderischen Seeschlacht auszulaufen und es kam zum Generalstreik in zahlreichen deutschen Städten. Saftvolle Volksmassen durchfluteten die Straßen von Frankfurt, Berlin und München, forderten Frieden und erzwangen schließlich das Undenkbare - die Abdankung des Kaisers und das Ende der Monarchie. Die Menschen verloren ihr Vertrauen in die herrschende Elite und strebten nach einem Staat, in dem das Volk maßgeblich an den Entscheidungen beteiligt ist.
Regisseur Reinhard Hinzpeter setzt gemeinsam mit einem talentierten Ensemble, bestehend aus Julian Moritz Buch, Michaela Conrad, Bettina Kaminski, Ives Pancera, Jana Saxler und Hans-Peter Schupp, die revolutionären Geschehnisse packend in Szene. Die Bühnenbildgestaltung von Gerd Friedrich und die Dramaturgie von Sten Volkemer ergänzen das Stück mit künstlerischem Feingefühl.
Die Mitglieder, darunter zoulwags, gaben dem Stück großartige Bewertungen. Insbesondere wurden die detaillierte Darstellung der politischen Ereignisse, das engagierte Ensemble und die eindringliche Inszenierung hervorgehoben. Dabei schafft es das Stück, historische Ereignisse lebendig werden zu lassen und den Zuschauer zum Nachdenken und Position beziehen anzuregen. Die Theaterproduktion vermittelt nicht nur geschichtliches Wissen, sondern wirft auch einen aktuellen Blick auf Themen wie politische Mitbestimmung und den Umgang mit Machtverhältnissen.
"Die Unvollendete" ist somit nicht nur ein Theaterstück, sondern ein erlebnisreiches Zeitdokument, das die Zuschauer auf eine Reise in die deutsche Revolution von 1918 mitnimmt.
Bei dem Event handelt es sich um eine einzigartige Maßnahme des Freien Schauspiel Ensembles Frankfurt, um auf künstlerische Weise ein wichtiges Kapitel der deutschen Geschichte aufzugreifen und emotional erfahrbar zu machen.
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Veranstaltet durch
Freies Schauspiel Ensemble Frankfurt
twotickets bedankt sich für die Zusammenarbeit. Pressetext und -foto mit Genehmigung von Freies Schauspiel Ensemble Frankfurt. © liegen bei den Urhebern.
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„Die Unvollendete“ beschäftigt sich mit der deutsche Revolution von 1918/19. Das Stück startet mit kriegsmüden Soldaten und Matrosen, die sich allmählich zusammenschließen und mit Arbeiterinnen und Arbeitern vereinigen und fast schon selbst verblüfft sind, dass plötzlich eine Revolution gegen die alten Mächte gelingen kann. Plötzlich liegt die politische Macht beim Volk, bei Sozialisten und Sozialdemokraten, und das Stück folgt diesen nun durch die Münchner Räterepublik, die doppelte Proklamierung der deutschen Republik am 9.11.1918, den Reichsrätekongress im Dezember 1918, die Wahl zur Volksversammlung im Januar 1919 bis hin zum Scheitern der „Baierischen Räterepublik“ unter Ernst Toller, das symbolisch für das Ende der Idee von Rätesystem und sozialistischer Revolution in Deutschland steht. Es ist also ein begrenzter Zeitrahmen, der hier betrachtet wird, ebenso wie der Fokus klar auf einer politischen Gruppierung liegt, die sich in dieser Zeit nachhaltig spaltet. Die „alten Mächte“, Bürgerliche und Konservative, tauchen nur im Hintergrund auf, wenn sie mit führenden Sozialdemokraten wie Friedrich Ebert telefonieren, um einen Kompromiss auszuhandeln, der ihr Überleben sichert. „Wer hat uns verraten? Sozialdemokraten!“. Woher dieser Slogan kommt, weiß man am Ende des Abends sehr genau. Beeindruckend ist, dass man aus diesem Stoff, der einem aus dem Geschichtsunterricht in Grundzügen geläufig sein sollte, ein abendfüllendes Theaterstück machen kann, das spannend und unterhaltsam ist und den Zuschauer zum Nachdenken auffordert und dazu, Position zu beziehen – einmal sogar ganz explizit, wenn im Rahmen des Reichsrätekongresses das Publikum darüber abstimmen soll, ob es ein parlamentarisches System oder eine Räterepublik will. Gut, ein gewisses Grundinteresse an der Thematik sollte man mitbringen und rudimentäres Geschichtswissen auch. Das erklärt vielleicht die traurigen Blicke einiger der ins Stück gedungenen Schüler, die ziemlich verloren aussehen. Denn eine Bebilderung für Lesefaule ist das hier nicht. Von den Daten und Fakten, die man kennt, ist lediglich die doppelte Ausrufung der Republik ausführlich in Szene gesetzt. Ansonsten ist der Fokus eher auf Reichsrätekongress und bayrischer Räterepublik und auf dem Ringen um den richtigen Weg der Revolution in einer politisch unsicheren Zeit und unter gehörigem Zeitdruck. Das ist textlastig, wird aber an geeigneter Stelle durch kommentierende Lieder, geschickte Lichtwechsel und ein ebensolches Bespielen des Raumes aufgelockert, so dass es nie langweilig wird. Dass die Stühle in einem U gestellt sind, hielt ich zu Beginn noch für eine rein praktische Notwendigkeit, da das Stück gut besucht war. Doch trägt dieses Layout des Saales dazu bei, dass man als Zuschauer immer mal wieder mittendrin ist in den Versammlungen der Revolutionäre und dass die Schauspieler sich „unters Publikum“ mischen können. Diese machen übrigens durchweg einen guten Job und überzeugen als Ensemble. Dass einer der Schauspieler aus Krankheitsgründen fehlt und Regisseur Hinzpeter spontan mit dem Text in der Hand einspringt, fällt kaum negativ auf und spricht für dieses Ensemble. Richtig beeindruckt bin ich am Ende des Abends aber von der Umsetzung der Thematik. Das war keine Geschichtsstunde à la Guido Knopp, das war die theatralische Bebilderung einer geschichtlichen Extremsituation, die die großen Ziele und Hoffnungen ebenso wie die Ängste und realpolitischen Zwänge der Akteure zeigte. Und auch wenn die Sympathien der Macher eindeutig stärker bei den enthusiastischen sozialistischen Träumern liegen als bei den SPD-Protagonisten Ebert und Scheidemann, bleibt dem Zuschauer doch die Entscheidung überlassen, was er denn getan hätte, wenn er an deren Stelle gewesen wäre. Da bin ich als Geschichtslehrer doch schon mal begeistert. Und wer jetzt denkt, dass das Stück dann ja nur eine sehr begrenzte Klientel anspricht, der irrt. Denn wie die Medien gegen einzelne Politiker oder eine politische Richtung Stimmung machen und damit in ungutem Sinne meinungsbildend sind, wie ein politisches System zwar Demokratie heißt, das Volk aber von direkter Mitbestimmung größtenteils ausschließt und wie politische Akteure von „Lobbyisten“ im Hintergrund beeinflusst werden – das sind alles Themen, die man im Stück findet und die heute ebenso aktuell sind wie damals.
Beeindruckende Leistung der drei Schauspielerinnen, die in reduzierter, doch sehr ausdruckstarker und mit ganzer Kraft gestalteter Dramaturgie die Frau und klare politische Denkerin Rosa Luxemburg in Szene gesetzt haben. Ein Abend, der in Erinnerung bleibt
Theater in Frankfurt am Main
Von Stefano Massini
Die Auführung von ICHGLAUBEANEINENEINZIGENGOTT.HASS war gut umgesetzt, sowie musikalisch, als auch schau-spielerisch.Auch die musikalische Begleitung war gut. Das Bühnenbild hat mir gut gefallen.