Über Brecht gibt es mittlerweile einen unüberschaubaren Umfang an Literatur. Nicht zu Unrecht, denn vergleichbar ist das Werk von Brecht in seiner Wirkung wohl nur mit Goethe. Lange Zeit wurde jedoch Brechts Werk von verschiedenen Seiten vereinnahmt. Die einen interpretierten Brecht als Kritiker und Satiriker, der sich nie zu einer bestimmten Weltanschauung bekannt hätte, und die anderen sehen in Brecht den großen sozialistischen Dramatiker. Die Diskussion um Brecht ist daher noch lange nicht zu Ende.
Der Vortrag will wichtige Eckpunkte in Brechts Biographie benennen und sein Augenmerk auf ein Thema legen, das bisher vernachlässigt wurde: Brecht und sein Verhältnis zum Film. Denn eher unbekannt ist es, dass Brecht eine Reihe von filmischen Einfällen hatte, von denen aber kaum einer verwirklicht wurde.
mit Dr. Kathrin Sell (Filmhistorikerin) -cinephil
Mit anschließender Filmvorführung
Kuhle Wampe (Deutschland 1931/32)
Kuhle Wampe ist der einzig kommunistische Film der Weimarer Republik. Er wurde unter großen Schwierigkeiten unabhängig produziert. Nach seinem Erscheinen wurde der Film von der Zensur verboten.
Nach heftigen Protesten, aber unter Auflagen, einige Schnitte vorzunehmen, konnte der Film aufgeführt werden, um wenig später wieder von den Nazis verboten zu werden.
Zugleich ist er ein Novum in der deutschen Filmgeschichte und überzeugt noch heute durch seine kraftvolle Darstellung. Der Film ist das einzige authentische Zeugnis, wie es in Berlin kurz vor der Machtergreifung der Nazis aussah.
Regie: Slatan Dudow
Darsteller: Herta Thiele, Ernst Busch u.a.
Tickets:
3,00 €
Weitere Informationen unter:
www.hauptmannmuseum.de